Rechnungshofbericht

Sarkozy: 275.000 Euro für Blumen!

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Das Luxusleben des französischen Präsidenten: Wie Gott in Frankreich...

© AP

Erstmals seit dem abgesetzten und enthaupteten König Ludwig XVI. ist dasBudget eines französischen Staatsoberhauptes wieder von einer unabhängigenInstanz kontrolliert worden. Das Ergebnis: Nicolas Sarkozy musste 14.123Euro Auslagen für private Ausgaben zurückzahlen, die der Élysée-Palastzunächst für ihn übernommen hatte. Der Rechnungshof kritisierte zudem diehohen Ausgaben für Schlösser, die dem Präsidenten zur Verfügung stehen, aberkaum genutzt werden. Doch insgesamt gab Rechnungshof-Präsident PhilippeSéguin, der ehemalige Präsident der Nationalversammlung und frühereParteichef der Neogaullisten, dem Staatschef gute Noten.

Ein Vermögen für Blumen
Einige Posten, die in demBericht auftauchen, werden die Franzosen wohl dennoch irritieren: Allein fürBlumen gab das Staatsoberhaupt etwa 275.000 Euro aus – Gattin Carla Bruniwird das hoffentlich gefreut haben.

Beachtlich sind auch 3.400 Euro für Mahnspesen: Verspätet eingezahlte Strom-und Gasrechnungen. Ob das Steuergeld der Franzosen wirklich in den bestenHänden ist?

87 Köche
Getränke, Champagner und Co., schlagen sich mit ca.970.000 Euro zu Buche. Außerdem verfügt die Residenz Sarkozys, der luxuriöseElysée-Palast, über einen eigenen Weinkeller, 30 Speisesäle und beschäftigt87 Köche.

Insgesamt kümmern sich 1.000 Angestellte um das Wohl von Präsident Sarkozy –darunter 44 (!) Chauffeure, die ihn in 61 noblen Gefährten durch Pariskutschieren. Für größere Distanzen kommen noch zwei Airbusse und sechsFalcon-Jets dazu.

Sarkozy hatte nach seiner Wahl 2007 die Abschaffung der von allen seinenVorgängern genutzten Geheimkassen verkündet und transparente Budgetsversprochen. Ausgaben des Präsidenten wie Reisen, die bisher von Ministerienbezahlt worden waren, werden jetzt im Élysée-Budget verbucht. Das brachteSarkozy den Vorwurf ein, sein Budget auf 110 Millionen Euro verdreifacht zuhaben. Séguin sprach Sarkozy aber von diesem Vorwurf frei. Die Kasse desÉlysée sei manchmal Anlass zu Fantasien, sagte Séguin laut derregierungsnahen Pariser Zeitung "Le Figaro".

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