Frauen-Power

Salzburgs neue starke Frau

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Salzburgs Festspiel-Präsidentin Helga Rabl-Stadler verlängert bis 2014. Geschäftsführer Gerbert Schwaighofer geht.

Festspiel-Präsidentin Helga Rabl-Stadler mit hochkarätiger internationaler Polit-Prominenz: der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel, ihrem Mann Joachim Sauer und dem ehemaligen Wirtschaftsminister Martin Bartenstein. Bild: (c) APA/FRANZ NEUMAYRSchon im Vorfeld des Festspielsommers gab es Troubles. Noch-Intendant Jürgen Flimm insistierte, er wolle Salzburg schon 2010 in Richtung Berlin verlassen. Was er nun darf. Der designierte Intendant Alexander Pereira kommt zwar schon 2011, muss aber die Zürcher Oper noch bis Ende 2012 weiter betreuen. Dazu kamen die „Wickel“ zwischen Flimm und Noch-Schauspielchef Thomas Oberender sowie Konzertchef Markus Hinterhäusers Ansage, er werde die Festspiele 2011 verlassen.

Vorzeitiger Abgang
Gerbert Schwaighofer, kaufmännischer Geschäftsführer und Direktoriumsmitglied, kündigte gestern aus heiterem Himmel an, er werde aus seinem Vertrag aus privaten Gründen vorzeitig aussteigen und seine Position bereits mit 1. Jänner 2010, abgeben. Hinter den Kulissen hört man, Schwaighofer sei gekränkt, dass in letzter Zeit nur noch von einem Zweierdirektorium (Rabl-Stadler/Pereira) und nicht von einem Dreier-Team mit Schwaighofer die Rede war.

Rabl-Stadler bleibt bis 2014
Diesen Troubles macht jetzt Festspiel-Präsidentin Helga Rabl-Stadler ein Ende. Und das ist gut so, sonst wäre dieser Festspielsommer eine einzige Serien-Streiterei geworden. Im Zuge einer Dringlichkeitssitzung wurde gestern fixiert, Helga Rabl-Stadler wird Schweighofers Agenden „interimsmäßig“ bis 30. September 2010 übernehmen. Ihr eigener Vertrag soll um drei Jahre bis 2014 verlängert werden. Damit geht die Präsidentin als starke Frau hervor (fast könnte man sagen: inmitten schwacher Männer). Zu dieser Stärkung kann man ihr nur gratulieren!

Vorfreude
Rabl-Stadler freut sich auf das „Duett“ mit Pereira. Im ÖSTERREICH-Interview sagt sie: „Der Mann kann Kunst, Konzert, kann das Kaufmännische. Er wird aber auch Hilfe brauchen, weil die Festspiele ein größerer Tanker sind, als man von außen glaubt. Ich werde schon heuer mit Pereira reden, wie die Geschäftsordnung für uns zwei ausschaut. Ich bin positiv eingestellt, wir werden das ganz pragmatisch regeln.“

Bis zu Pereiras Antritt wird Markus Hinterhäuser mit Rabl-Stadler im Zweierdirektorium sitzen.

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