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Republikaner screenten Palin mittels Fragebogen

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Will man den US-Republikanern beitreten, so muss man einen pikanten Fragebogen ausfüllen. So auch Sarah Palin, deren Privates nun Zündstoff birgt.

Mit immer neuen Enthüllungen über ihr Privatleben ist die republikanische Vizepräsidentschaftskandidatin Sarah Palin unter Druck geraten. Da ist zum einen die Nachricht von der Schwangerschaft ihrer 17-jährigen Tochter Bristol. Zudem wurde bekannt, dass sich Palin wegen einer Untersuchung des Parlaments zu einem möglichen Machtmissbrauch einen Anwalt genommen hat und dass ihr Mann Todd vor zwei Jahrzehnten wegen Trunkenheit am Steuer festgenommen wurde und nicht die Republikaner, sondern die Alaska Unabhängigkeitspartei unterstützt hat.

Wird Palin zur Belastung?
Dem republikanische Präsidentschaftskandidat John McCain, der Palin Ende vergangener Woche überraschend als seine Vizekandidatin aus dem Hut gezaubert hat, droht nun die Gefahr, dass die zunächst von Beobachtern als kluger Schachzug gelobte Berufung der konservativen Gouverneurin zur Belastung seines Wahlkampfs wird. Inzwischen gab es schon etliche kritische Fragen an Arthur Culvahouse, den Mann, der die Kandidatensuche für McCain koordiniert hatte. Auf die Frage, ob er wirklich alle möglichen Probleme im Lebenslauf von Palin überprüft habe, sagte Culvahouse: "Ich glaube schon."

McCain betonte jetzt bei einem Wahlkampfauftritt in Philadelphia, Palin sei gründlich überprüft worden. "Und ich bin dankbar für die Ergebnisse", sagte er weiter.

Anwalt Culvahouse erklärte der Nachrichtenagentur AP in einem Interview, Palin habe McCains Wahlkampfteam freiwillig von der Schwangerschaft ihrer Tochter und der Berufung eines Anwalt berichtet, der sie wegen einer Untersuchung des Parlaments zu einem möglichen Machtmissbrauch beraten soll. Culvahouse sagte der AP weiter, Palin habe sich einer "vollen und kompletten" Überprüfung ihres persönlichen Hintergrundes unterzogen, bevor McCain sie als seine Vizekandidatin ausgewählt habe.

Pikante Fragen
In St. Paul, wo der Nominierungsparteitag der Republikaner stattfindet, verteidigten Mitarbeiter McCains Palins Überprüfungsprozess. Als Teil der Überprüfung habe die 44-Jährige einen 70 Punkte umfassenden Fragebogen ausfüllen müssen. Dabei ging es unter anderem um folgende Fragen: "Habe Sie jemals für Sex bezahlt?" "Waren Sie in ihrer Ehe treu?" "Haben Sie je Drogen genommen oder gekauft?" "Haben Sie sich (im Internet) Pornografie heruntergeladen?"

Doch seit der Präsentation Palins als Vizekandidatin der Republikaner halten sich Berichte, die Berufung sei überhastet gewesen. Kurz nach der Präsentation Palins schickte McCain ein Team von rund einem dutzend Kommunikationsfachleuten und Anwälten nach Alaska.

Das nährte die Spekulationen, dass die zuvor erfolgte Untersuchung von Palins Vergangenheit nicht umfassend genug war und erst geschehen ist, nachdem sie schon auf McCains Ticket gesetzt war.

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