Zum Wohl der Tiere

Promi-Unterstützung für das Tierschutzvolksbegehren

25.10.2019

Rund 400 Ehrenamtliche unterstützen das Tierschutzvolksbegehren – 99 Prozent sind Frauen. Fotografin Suzy Stöckl ist eine davon. In MADONNA erzählt sie, warum sie sich für die Bewegung einsetzt.

Zur Vollversion des Artikels
© Suzy Stöckl
Zur Vollversion des Artikels
Amtstierärzte, die den Export von Kälbern verweigern, ­KonsumentInnen, die nach gesunder Ernährung streben, heimische BäuerInnen, die ums Überleben kämpfen, Klima und Umwelt, die immer stärker geschädigt werden, und Tiere, die unvorstellbare Qualen leiden. Immer mehr Menschen sind sich einig: Der Umgang mit Tieren muss sich ändern. Auf dieser Idee basierend wurde Anfang des Jahres durch Initiator Sebastian Bohrn Mena das Tierschutzvolksbegehren gestartet. Durch eine Reihe von Veränderungen will die Bewegung dazu beitragen, dass sich die Situation verbessert – vor allem auch im landwirtschaftlichen Bereich. Gemeinsam mit Tausenden Unterstützern setzt sich das Volksbegehren zum Ziel, den benötigten Druck von unten aufzubauen – gemeinnützig, überparteilich und zu 100 Prozent unabhängig von Parteien und NGOs.

Bewusstsein. Über 50.000 Menschen haben bereits Unterstützungserklärungen für das Tierschutzvolksbegehren abgegeben – damit ist die Hälfte der notwendigen Anzahl zur parlamentarischen Behandlung erreicht. „Wir sind angetreten, um den Bewusstseinswandel voranzutreiben, dass Tierwohl ein integraler Faktor in der Politik sein muss – in allen Parteien. Im Wahlkampf zur Nationalratswahl konnten wir den Umgang mit Tieren und die Notwendigkeit einer echten Agrarwende auf die Agenda setzen“, so der Initiator. „Bemerkenswert“ sei die flächendeckende Verteilung der Unterstützer: In über 95 Prozent aller österreichischen Gemeinden wurden demnach Unterschriften abgegeben. Noch bis Ende 2020 wird gesammelt – voraussichtlich im Frühsommer folgt die Eintragungswoche. 
 
 
Unterstützer. Die Bewegung besteht aus aktuell rund 400 Ehrenamtlichen, die in Regionalgruppen zusammenarbeiten – 99 Prozent davon sind Frauen. Darunter auch Suzy Stöckl – eine der führenden Fotografinnen des Landes. Während ihre Schwestern Barbara und Claudia nicht mehr aus der Medienwelt wegzudenken sind, fand Suzy Stöckl ihre Leidenschaft in der Fotografie. Neben zahlreichen Aufträgen für Werbekampagnen, Mode und Zeitschriften, engagiert sich die Wienerin jetzt pro bono für das Tierschutzvolksbegehren. 
 
In der aktuellen Kampagne lichtet Stöckl prominente UnterstützerInnen ab – darunter bekannte Gesichter wie etwa Schauspielerin Monika Weinzettel, oe24.TV-Produzentin Valerie Fellner, Schauspielerin Erni Mangold, Moderatorin Cathy Zimmermann, Schauspielerin Erika Pluhar sowie Bloggerin Bianca-Olivia Konarzewski und „Vorstadtweib“ Martina Ebm. „Ich bin dankbar und stolz, dass großartige Menschen wie Suzy Stöckl sich ehrenamtlich bei uns einbringen. Ihre wertvolle Arbeit hilft uns dabei, sichtbar zu machen, wie vielfältig und stark unsere Initiative ist und wie unterschiedlich die Zugänge zum Tierschutz bei gleichen Zielen sein können“, so Bohrn Mena. Der Tierschutz ist schon lange ein Anliegen der Wiener Fotografin. „Als ich gehört habe, dass das Tierschutzvolksbegehren gestartet wird, war ich glücklich darüber, etwas tun zu können und zumindest zu versuchen, etwas zu verändern“, so Stöckl im Gespräch mit MADONNA.
 
 
Tierschutzpreis. In Zusammenarbeit mit der Tageszeitung ÖSTERREICH und oe24.at wird am 21. November erstmals der „Leonhard-Tierschutzpreis“ vergeben. Dabei werden Landwirte und Gastronomen ausgezeichnet, die sich für das Tierwohl einsetzen . Unterstützen kann man das Volksbegehren per Unterschrift in allen Gemeinden Österreichs. Auch eine Unterstützungserklärung in Form einer Handysignatur ist möglich. Infos finden Sie online auf: tierschutzvolksbegehren.at.

Österreichischer Tierschutzpreis

Der österreichische Tierschutzpreis „Leonhard“ soll, in Kooperation mit der Tageszeitung ÖSTERREICH und oe24.at, Landwirte & Gastronomen auszeichnen, die sich für das Tierwohl einsetzen. Eine Jury wählt Nominierte aus eingesendeten Vorschlägen aus, die Bevölkerung bestimmt via Online-Voting die Sieger. Den GewinnerInnen wird am 21. November im Rahmen einer Gala der „Leonhard-Preis“ überreicht. „Wir wollen nicht nur Missstände aufzeigen, sondern auch positive Entwicklungen“, so Initiator Sebastian Bohrn Mena.

Hier mitmachen ==>> 

Suzy Stöckl im Interview
© Suzy Stöckl
 
Warum haben Sie beschlossen, sich für das Tierschutzvolksbegehren (TSVB) ehrenamtlich einzusetzen?
Suzy Stöckl: Ich habe mich in den letzten Jahren immer mehr mit den grausamen Auswüchsen der Nutztierhaltung, dem Artensterben und Umweltthemen beschäftigt. Als ich gehört habe, dass das TSVB gestartet wird, war ich glücklich darüber, etwas tun zu können oder zumindest zu versuchen, etwas zu verändern. 
 
99 Prozent der ehrenamtlichen Helfer sind Frauen – woran liegt das wohl?
Suzy Stöckl: Ich glaube, weil Frauen emphatischer sind und mehr Verantwortung für die Gemeinschaft und unsere Nachkommen übernehmen.
 
Worin sehen Sie den Erfolg des TSVB?
Suzy Stöckl: Es ist sicher ausschlaggebend, dass es unabhängig von Parteien ist, es ist die „neutrale“ Stimme der Bevölkerung zwischen Konsumenten und Produzenten. Unter dem Dach des Tierwohls werden unterschiedliche Aspekte zusammengeführt: Ethik, Ökologie, Gesundheit. 
 
Welches Thema liegt Ihnen besonders am Herzen bezüglich Tierschutz?
Suzy Stöckl: Sicher ist die Massentierhaltung und die damit verbundene Tierqual ein Thema, das mich besonders berührt. In der Essenz geht es darum, zurück zu einem respektvollen und wertschätzenden Umgang mit Lebewesen zu finden.
 
Unzählige VIPs setzen sich für das TSVB ein – wie waren die Shootings?
Suzy Stöckl: Jeder der Shootingtermine war einzigartig. Es ist ein schönes Gefühl, wenn Menschen zusammenwirken, um etwas zum Bessern zu verändern, da fließt eine ganz besondere Energie. Wir sind ja alle ehrenamtlich und pro bono tätig. Beim Shooting mit Josef Zotter hatte das Mutterschwein in dem Moment ein Ferkel geboren. Das war ein sehr starker Moment, ich habe es als Glücksbringer gesehen.
 
Zur Vollversion des Artikels