Frauenpower

Nun holen Frauen im Job auf

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Bescheidenheit war gestern. Heute streben Frauen nach Führungspositionen. Und werden vom Arbeitgeber dabei auch aktiv unterstützt.

(c) Getty
Auf Frauenpower setzen jetzt heimische Unternehmer. Mit Förderungsprogrammen, Gleitzeit, Kinderbetreuung und auch Erhöhung der Frauenquote.

Frauen sind nicht zu unterschätzen. Dessen sind sich viele österreichische Unternehmen bereits bewusst. Sie investieren in ihre Mitarbeiterinnen oder nehmen auch bevorzugt Frauen auf. So ist zum Beispiel BIPA fest in Frauenhand, denn die meisten Führungskräfte sind weiblich. Und von den 32.000 Mitarbeitern sind sogar zwei Drittel Frauen.

Dass BIPA deswegen besonders frauenfreundliche Arbeitsbedingungen hat, liegt auf der Hand. So konnte das Tochterunternehmen der Rewe Group Austria auch im Great Place to Work-Ranking hervorragend abschneiden.

„Schon allein die Tatsache, dass BIPA zu den besten 25 heimischen Arbeitgebern zählt, ist für uns eine Bestätigung, am richtigen Weg zu sein“, so Frank Hensel, Vorstand REWE Group Austria, „die Krönung ist nun, den ersten Platz bei den Unternehmen ab 250 Mitarbeitern erreicht zu haben.“

So wird in den Filialen auf eine offene Gesprächskultur, gezielte Aus- und Weiterbildung und die Möglichkeit, eigene Vorschläge einzubringen Wert gelegt. „Es ist uns wichtig, uns regelmäßig auszutauschen. Neue Ideen der Mitarbeiter werden bei uns immer mit der nötigen Portion Kreativität umgesetzt“, meint BIPA Geschäftsführer Dietmar Gruber.

Trigos-Award.
Auf besonders familienfreundliche Arbeitsbedingungen legt das Kabelkonfektionsunternehmen DEAKON Wert, denn Geschäftsführerin Anneliese Degen stellt hauptsächlich Frauen mit Kindern ein. „Am Anfang wurde ich vielfach belächelt, aber es war eine absolut richtige Entscheidung“, so Degen. Mütter profitieren von Gleitzeit und erweiterter Pflegefreistellung.

„Ruft untertags der Kindergarten oder die Schule an, weil ein Kind krank geworden ist, kann die Mutter nach Hause gehen, ohne sich einen Urlaubs- oder Pflegetag nehmen zu müssen“, so Degen. Dafür wurde sie jetzt mit dem begehrten Trigos-Award ausgezeichnet.

Frauen in Führung.
Auch bei der Erste Bank werden Frauen geschätzt. So bietet sie – ganz aktuell – all jenen Mitarbeitern, die Wochenenddienste leisten, die Organisation und Finanzierung der Betreuung ihrer Kinder von 4–14 Jahren an. Weiters hat die Erste Bank ein strukturiertes Programm für Elternkarenz mit einem sehr guten Wiedereinsteigerseminar entwickelt.

„Bei uns wird nicht mit der Stechuhr, sondern mit flexiblen Vertrauensarbeitszeiten gearbeitet“, erklärt Sabine Mlnarsky-Bständig, Leiterin Personalmanagement der Erste Bank. „Dies ermöglicht Eltern eine gewisse Flexibilität bei der Kinderbetreuung.“

Auch Teilzeit- und Home-Working-Lösungen werden gerne genutzt. Sind doch mehr Frauen als Männer bei der Erste Bank beschäftigt. Mit Elisabeth Bleyleben-Koren ist hier auch eine Frau an der Spitze des Vorstandes. Und darüber hinaus sind „35 Prozent der Aufsichtsratsmitglieder der Erste Bank Österreich weiblich“, ist Mlnarsky-Bständig stolz auf ihre Frauenquote.
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