Vorsorge

Mit diesen Alltags-Tipps senken Sie Ihr Brustkrebsrisiko

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Brustkrebs lässt sich nicht verhindern. Wird er jedoch früh erkannt, stehen die Chancen auf Heilung gut. Wie Alltags-Tipps Ihr Krebsrisiko reduzieren.

Die rosa Schleife – das Pink Ribbon – steht seit über zwei Jahrzehnten für den Kampf gegen den Brustkrebs. Wer sie trägt, erinnert sich und Mitmenschen an die Wichtigkeit der Krebsfrüherkennung sowie der individuellen Vorsorge und ruft zur Solidarität mit Betroffenen auf. Heuer zum bereits 21. Mal! „Aus Liebe zum Leben“ steht am Cover der aktuellen Pink Ribbon-Broschüre. Und der Untertitel ist eine Bitte und eine Aufforderung der renommiertesten Expert:innen des Landes an die Frauen dieses Landes: „Integrieren Sie bitte Termine zur Krebsvorsorge und Früherkennung in Ihren Alltag!“, so der Aufruf.

Die Kernbotschaft des (Gratis-)Ratgebers: Brustkrebs kann man bis dato zwar nicht verhindern, aber man kann ihn so früh erkennen, dass gute Chancen auf Heilung bestehen. Die Österreichische Krebshilfe macht im Brustkrebsmonat Oktober verstärkt auf die Wichtigkeit der „Vorsorge-Mammografie“ aufmerksam. Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung der Frau. Jahr für Jahr werden 5.500 Frauen mit der Schockdiagnose konfrontiert. 

Vorsorge verstehen

Was allgemein als „Vorsorge“ bezeichnet wird, unterscheidet die Medizin in „Vorbeugung einer Krebsentwicklung“ und „Früherkennung von Krebs“. Wer beide Säulen verfolgt, legt die beste Basis für ein langes Leben. 

Die optimale Prävention

Brustkrebs (das Mammakarzinom) lässt sich in seiner Entstehung zwar nicht vermeiden, jedoch hat es jede Einzelne in der Hand, ihr Krebsrisiko zu minimieren. Expert:innen gehen davon aus, dass ein achtsamer Lebensstil das persönliche Risiko, an Krebs zu erkranken, um ein Vielfaches senken kann.

Die Krebsentstehung ist ein hochkomplexer Prozess, dem vielfältige Ursachen zugrunde liegen. Viele davon sind noch nicht restlos geklärt. Fest steht jedoch: Ein Zusammenspiel mehrerer krebsbegünstigender Faktoren verstärkt das Risiko, zu erkranken. Diese Risikofaktoren können unkontrollierbar (genetisch), aber auch kontrollierbar (Lebensstil) sein. Werden „Brandbeschleuniger“ – wie Rauchen, Bewegungsarmut oder Übergewicht – weitestgehend reduziert, sinkt das Risiko, an Krebs zu erkranken, wesentlich.  

Mit diesen Alltags-Tipps senken Sie Ihr Brustkrebsrisiko
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× Mit diesen Alltags-Tipps senken Sie Ihr Brustkrebsrisiko

Risiko senken

Der Europäische Kodex zur Krebs­bekämpfung enthält Maßnahmen, um einer Krebserkrankung vorzubeugen. Die besten Vorsorge-Tipps:

1. Rauchen Sie nicht

Verzichten Sie auf jeglichen Tabakkonsum, sorgen Sie für ein rauchfreies Zuhause und unterstützen Sie rauchfreie Arbeitsplätze.

2. Gesundes Körpergewicht

Sorgen Sie für regelmäßige Bewegung. Verbringen Sie weniger Zeit im Sitzen. Ernähren Sie sich gesund: Viele Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Obst und Gemüse, keine zuckerhaltigen Getränke, industriell verarbeitetes sowie rotes Fleisch und salzreiche Lebensmittel vermeiden.

3. Alkoholkonsum minimieren

Oder noch besser: völlig auf Alkohol verzichten.

4. Sonnenschutz

Vermeiden Sie zu viel Sonnenstrahlung, insbesondere bei Kindern. Achten Sie auf ausreichenden Sonnenschutz. Gehen Sie nicht ins Solarium.

5. Für Frauen

Stillen senkt das Krebsrisiko bei Müttern. Hormonersatztherapien erhöhen das Risiko.

6. Impfprogramme

Sorgen Sie dafür, dass Ihre Kinder an Impfprogrammen gegen Hepatitis B (Neugeborene) und Humanes Papillomavirus (Mädchen) teilnehmen.

7. Screenings

Nehmen Sie an Krebsfrüherkennungs- und Screening-Programmen teil:

  • Darmkrebs (auch Männer!)
  • Brustkrebs
  • Gebärmutterhalskrebs.

8. Belastung reduzieren

Finden Sie heraus, ob Sie in Ihrem Zuhause einer erhöhten Strahlenbelastung durch natürlich vorkommendes Radon ausgesetzt sind. Falls ja, ergreifen Sie Maßnahmen zur Senkung dieser Werte. 

Mit diesen Alltags-Tipps senken Sie Ihr Brustkrebsrisiko
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× Mit diesen Alltags-Tipps senken Sie Ihr Brustkrebsrisiko

Die Wichtigkeit der Früherkennung

Da es jedoch trotz aller Vorsorgemaßnahmen zu einer bösartigen Veränderung des Brustgewebes – sprich einem Tumor – kommen kann, gilt es zudem empfohlene Früherkennungsuntersuchungen wahrzunehmen. Diese können entartete Zellen in einem möglichst frühen Stadium erkennen. „Die Behandlung von Vorstufen bzw. eines Frühstadiums steigert die Heilungschancen erheblich und ist auch für die Patientin weniger belastend als eine Behandlung eines spät entdeckten Tumors in einem dann womöglich fortgeschrittenen Stadium“, erklärt Krebshilfe-Präsident Prof. Dr. Paul Sevelda.

Die geeignetste Methode zur Früherkennung von Brustkrebs ist die Mammografie. Bei dieser risikoarmen Röntgenuntersuchung können auch kleine Tumore, die noch nicht tastbar sind, festgestellt werden. Die Früherkennungsuntersuchung kann mit dem 40. Lebensjahr durchgeführt werden. In jüngeren Jahren ist das Brustgewebe noch so dicht, dass gesundes Gewebe nur schwer von krankem unterschieden werden kann. Junges Gewebe ist zudem strahlenempfindlicher.

Das Brustkrebsfrüherkennungsprogramm richtet sich daher an beschwerdefreie Frauen ab 40 und lädt alle zwei Jahre zur kostenfreien „Vorsorge-Mammografie“. Eine Überweisung durch Mediziner:innen ist nicht notwendig. Frauen zwischen 40 und 44 Jahren und über 74 müssen sich online für das Programm anmelden. Ab 45 bis 74 ist die e-card automatisch für eine Vorsorge-Mammografie alle zwei Jahre freigeschaltet. Zusätzlich bekommt diese Altersgruppe eine aktive Einladung. Anmeldung sowie Infos zu zertifizierten Röntgeninstituten in der Nähe finden Sie unter www.frueh-erkennen.at.   

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