Intime Einblicke der Popqueen

Madonna: "Ich wollte nicht mehr leben."

02.11.2009

Beichte. Erstmals spricht die Erfolgsverwöhnte auch über ihr Scheitern: "Die Scheidung war die Hölle für mich!"

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Sie ist 51, sieht aus wie 35 und strotzt voll Energie wie eine 25-Jährige. Popikone Madonna dampft aus allen Zylindern: Mit ihrer "Sticky & Sweet"-Konzerttour (408 Millionen Dollar Einnahmen) versetzt sie Fans in aller Welt in Ekstase, 200 Millionen Alben verkaufte sie im Laufe ihrer Karriere. Gerade baut die Vierfach-Mama im Afrikastaat Malawi – aus dem sie David Banda (3) und Mercy James (3) trotz heftiger Kontroversen adoptierte – eine karitative Mädchenschule. Ihre Scheidung von Briten-Regisseur Guy Ritchie (41) – sie teilen sich das Sorgerecht für Sohn Rocco (9) – ist gerade überwunden. Die Tücken ihrer globalen Patchwork-Familie, zu der auch Tochter Lourdes (12) gehört, hat sie im Griff. Und mit ihrem brasilianischen „Toyboy“, Lover Jesus Luz (22), vergnügt sie sich trotz aller Vorurteile.

Erster Rückblick
Es scheint, als stehe Madonna am Zenit ihres Lebens. Doch im ausführlichen Rolling-Stone-Interview gesteht die Pop-Queen auch Fehler ein. Erstmals beschreibt sie den Horror ihres Scheidungsdramas, den wilden Karrierestart in New York – und spricht über ihre Liebe zu Michael Jackson.

Das Interview
Sie haben bei den jüngsten MTV-Awards berührend dem Tod Michael Jacksons gedacht.
Madonna:
Ich war total verliebt in ihn, magnetisch angezogen. Sein unfassbares Talent zog mich in den Bann. Eine Zeit lang waren wir „zusammen“, arbeiteten gemeinsam, gingen ins Kino, zu den Oscars, lachten, hatten Drinks. Es ist tragisch, wie er die letzten Jahre zubrachte: Er war allein, verlassen von allen Freunden, viele stempelten ihn als „verrückt“ ab. Ich fühlte seinen Schmerz: Auch über mich wurde so viel Unsinn verbreitet – nichts davon hat gestimmt.

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Die zwei größten Popikonen aller Zeiten als Paar: Madonna arbeitete mit Jacko.

Ihre Scheidung von Guy Ritchie war nicht einfach...
Madonna:
Es war ein Jahr voller großer Herausforderungen. Ohne meine Arbeit als Ablenkung hätte ich mich vielleicht aus dem Fenster gestürzt. Meine Arbeit hat mich gerettet! Gerade ist mein Sohn bei seinem Vater, und ich kann es nicht leiden, wenn die Familie nicht zusammen ist. Aber insgesamt bin ich drüber weg, habe wieder alles im Griff.

Was bedeutet das, eine derart bunte Familie zu haben?
Madonna:
Je bunter, desto offener ist meine Sichtweise: Meine Kinder, zwei davon aus Afrika, haben mir die Augen geöffnet, mir neue Perspektiven fürs Leben gegeben. Auch sonst ist mein Haus wie eine Benetton-Werbung: Die Kindermädchen sind Französinnen, die Wachbeamten Israelis, meine Assistenten sind aus Argentinien, Puerto Rico und Japan, der Koch ist aus Italien. Es ist herrlich! Mein Leben ist eine Symphonie aus den verschiedensten Sprachen.

Nach all den Jahren auf der Bühne werden Sie noch emotional. Beim Geburtstagsständchen Ihrer Fans weinten Sie.
Madonna:
Ja, heulen ist aber nicht gut fürs Singen, die Kehle schnürt sich zu. Während der Tour gab es viele emotionelle Momente: Wir standen auf der Bühne in San Diego am Tag nach der Wahl Barack Obamas. Vor der Show beteten wir. Die Tränen strömten über meine Wangen. Ich dachte: „Das ist wie in einem Traum.“ Ich küsste den Boden. Ich könnte jetzt noch losheulen, allein wegen der Erinnerung an diesen Moment.

Haben Ihre Kinder Lieblings-Madonna-Songs?
Madonna:
Klar. Lourdes liebt meine ganzen Achtziger-Klassiker, Rocco die Songs, die ich mit Timbaland machte. Er ist unser Hip-Hop-Bub. Und David ist überhaupt mein größter Fan: Er studiert mich, kopiert jeden Schritt, jede Bewegung. Er ist ein Energiebündel.

Kürzlich waren Sie mit Lourdes beim Lady Gaga-Konzert: Wie ist es, selbst mit Ihrer Tochter Konzerte zu besuchen?
Madonna:
Wir haben gerade damit begonnen. Wir lieben die gleiche Musik. Vor allem Lady Gaga. Sie erinnert mich an meine Anfangszeit: Auch sie hatte zuerst kein Geld, Löcher in den Strümpfen. Genauso wie ich. Aber sie hat den „It“-Faktor.

Einer Ihrer berühmtesten Songs ist natürlich „Material Girl“. Sind sie materialistisch?
Madonna:
Ich bin glücklich, dass ich mir ein Frida Kahlo Bild kaufen kann, wenn ich Lust darauf habe. Aber ich weiß: Ich wäre auch ohne all die Sachen zufrieden. Verfrachtet mich in eine Holzhütte im Wald – und ich bin auch happy.

Ihr Karrierebeginn in New York war eine wilde Zeit.
Madonna:
Ja, ich war in dieser Graffiti-Gang, die Maler Keith Haring und Jean-Michel Basquiat waren meine besten Freunde. Sie stellten mir Andy Warhol vor. Und ich hinterließ selbst viele Graffitis. Meine Signatur war „Boy Toy“.

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Liebesglück mit ihrem brasilianischen 'Toy Boy' Jesus: "Ich bin sehr happy mit meinem Leben."

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