Vierjährige seit Mai 2007 verschwunden

Maddies Eltern wollen Polizeiakten

31.08.2009

Die Ermittlungen im Fall Madeleine werden eingestellt. Maddies Eltern wollen nun die portugiesichen Polizeiakten haben. Private Ermittler sollen weiter suchen.

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(c) REUTERS/Vincent Kessler Nach dem vorläufigen Abschluss der Ermittlungen im Fall des in Portugal verschwundenen britischen Mädchens Madeleine verlangen dessen Eltern nun die Herausgabe der Polizeiakten.

(c) EPA/LUIS FORRA Private Ermittler
Die Informationen und Überlegungen der portugiesischen Kriminalisten sollen nach dem Willen von Kate und Gerry McCann privaten Ermittlern bei der Aufklärung des Schicksals ihrer Tochter helfen, berichtete die Zeitung "The Guardian".

Vorläufigen Abschluss bestätigt

"Kate und Gerry werden keine Ruhe geben, bis sie wissen, was mit ihr geschehen ist", sagte der Sprecher der McCanns, Clarence Mitchell. "Wenn Madeleine am Leben ist, werden sie nicht ruhen, bis sie erleben, dass sie wieder nach Hause kommt."

Die Staatsanwaltschaft in Lissabon hatte den vorläufigen Abschluss der ergebnislosen Ermittlungen bestätigt - rund 14 Monate nach dem Verschwinden der damals knapp vier Jahre alten Madeleine aus der Ferienwohnung ihrer Familie an der Algarve. Endgültig werde über eine Einstellung des Verfahrens jedoch erst nach Prüfung des Berichtes der Polizei entschieden, hieß es.

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Polizei will Fall Madeleine ad acta legen

Rund 14 Monate nach dem Verschwinden der kleinen MadeleineMcCann aus Großbritannien sollen die Ermittlungen zu dem Fall ohne Ergebniseingestellt werden.

Die portugiesische Polizei habe die Fahndung bereitsaufgegeben, berichteten mehrere Lissabonner Zeitungen. DieStaatsanwaltschaft werde in den kommenden Tagen entscheiden, den Fall zu denAkten zu legen. Offiziell gab es dazu zunächst keine Bestätigung.

Stichtag 14. Juli
"DieKriminalpolizei fand keinen Schuldigen, den sie für das Verschwinden vonMadeleine verantwortlich machen könnte", schrieb das angesehene Blatt"Jornal de Notícias". Die Zeitung "Correio da Manhã"ergänzte: "Die Ermittler haben keine Beweise, die es ihnen erlaubten, imZusammenhang mit dem Verschwinden des Mädchens gegen die Eltern Anklage zuerheben." Die Staatsanwaltschaft werde den Fall vermutlich am 14. Juli zuden Akten legen.

Die damals knappvier Jahre alte Madeleine war am 3. Mai 2007 aus der Ferienwohnung ihrer Elternan der Algarve in Südportugal spurlos verschwunden. Die Ermittler gingenzunächst von einer Entführung aus. Später neigten sie zu der Annahme, dass dasMädchen wahrscheinlich noch in der Ferienwohnung getötet und die Leicheversteckt wurde.

Sie verdächtigten auch die Eltern, mit dem Tod der Tochter zutun gehabt zu haben. Die Eltern wiederum mobilisierten mit einer spektakulärenAktion weltweit Unterstützer für die Suche nach ihrer Tochter.

Eltern plädieren auf unschuldig
Der Sprecher derMcCanns, Clarence Mitchell, sagte, wenn die Berichte stimmten, müssten dieBehörden in Portugal die Eltern nun für unschuldig erklären. "So lange wiraber keine offizielle Bestätigung haben, wollen wir uns dazu nichtäußern." Die Zeitungsberichte seien allerdings gut belegt."Möglicherweise dienten sie dazu, die Öffentlichkeit in Portugal auf dasbevorstehende Ende der Ermittlungen vorzubereiten", sagte Mitchell.

DieKriminalpolizei legte nach Angaben der Wochenzeitung "Expresso" derJustiz einen Abschlussbericht über die Ermittlungen vor. Danach kamen dieFahnder zu keinerlei Ergebnissen. "Es wird nicht einmal deutlich, umwelches Verbrechen es überhaupt ging", schreibt das Blatt in seinerInternetausgabe. "Es bleibt unklar, ob die Ermittlungen wegen einerEntführung, wegen Totschlags oder wegen Verbergens einer Leiche geführtwurden." In Justizkreisen heiße es dazu: "Unter diesen Umständenbleibt keine andere Wahl, als den Fall zu den Akten zu legen." Die Ermittlungenkönnten aber jederzeit wieder aufgenommen werden, falls neue Erkenntnisse oderBeweise auftauchten.

Die Polizei hattein den vergangenen Wochen einen letzten Versuch unternommen, neue Erkenntnissezu gewinnen. Dazu sollte der Abend des Verschwindens von Madeleine mit denMcCanns und deren Bekannten bis ins kleinste Detail nachgestellt werden. DasVorhaben scheiterte jedoch, weil ein Teil der Bekannten des Ärztepaars sich ander Rekonstruktion nicht beteiligen wollte.

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