"Homing" kommt - "Cocooning" ist out

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Abschotten war gestern, künftig wird wieder zu Hause gefeiert. "Homing" heißt der Trend beim Wohnen im Jahr 2010.

Das sagt Trendforscher Professor Axel Venn: "Die Wohnung bleibt das wichtigste Naherholungszentrum, Freunde und Bekannte werden aber wieder eingeladen."

Homing stehe für ein "großzügiges und kuscheliges Wohngefühl". Es löst das "Cocooning" ab, das in den vergangenen Jahren der Trend war: das Zurückziehen und Abschotten in den eigenen vier Wänden.

Typische Homing-Produkte werden Kissen mit Kordeln und Troddeln, Lüster, hochflorige Teppiche, Felle und Wolldecken sowie Kamine. "Und Sofas werden bequemer, größer und weicher - perfekt zum Lümmeln", erläutert Venn. Vorhänge und Gardinen sind nicht mehr glattgebügelt, sondern wirken durch einen Materialmix aus Baumwolle, Brokat und Seide fast schon dreidimensional. "Auch Skulpturen wie Torsos und Halbakte schmücken die Wohnung." Ausgedient als Dekoration hätten dagegen Reisesouvenirs, Buddhas und Terrakotta-Gefäße.

Bei den Farben, die den Trend beherrschen, hat Axel Venn drei Richtungen ausgemacht: englisches Grün und Schottenkaro ("Herrenzimmer"), Sanfte Sorbet-Töne ("Französischer Salon"), bunte Knallfarben ("Kinderzimmer für Erwachsene") und schlichtes Weiß ("Büro-Atmosphäre zu Hause"). Die Tapete feiert weiterhin eine Renaissance. Weg vom Barockmuster, seien 2010 vor allem Tattoo-Muster und Patina - eine verwischte Optik - angesagt. Die Holzoptik für den Boden oder auch die Zimmerdecke vermitteln Stabilität und Komfort.

Das Wohnen geht draußen weiter: Nach Venns Worten geht der Garten immer mehr als erweiterter "Wohnraum" durch. An kühleren oder verregneten Tagen sollen Wintergärten, überdachte Terrassen oder Loggien das Gefühl vermitteln, im Grünen zu sein. Wie alle Wohn-Trends steht Homing für ein bestimmtes Image, so Venn. Wer heute zeigen will, was er hat, investiert in die Wohnung.

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