Die neue Achtsamkeit

Gelassen zum Glück

23.07.2010

Buddhas Lehren sind aktueller denn je: Wie Sie mit Fernost-Weisheiten zu mehr Lebensglück und Zufriedenheit finden.

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Was hindert uns eigentlich daran, glücklich zu sein? „Die größten Hindernisse heißen Zweifel, Unruhe, Trägheit, unstillbares Verlangen und Widerwillen“, behauptet die deutsche Psychotherapeutin und Medita­tionslehrerin Marie Mannschatz.

Alltags-Tipps
In ihrem jüngsten Ratgeber 'Buddhas Anleitung zum Glücklichsein' (erschienen bei Gräfe und Unzer, Hier können Sie das Buch bestellen!) erklärt sie die zentralen Gesetzmäßigkeiten der buddhistischen Psychologie und stellt den eingangs erwähnten fünf Hindernissen zum Glück fünf Weisheiten gegenüber, um zu einem erfüllteren Leben zu gelangen. Die gute Nachricht lautet: Sie haben die Wahl. „Wir können unser Dasein vom ‚Haben wollen‘ dominieren lassen, unser Glück im Außen suchen und ihm stets hinterherlaufen“, so die international bekannte Meditationsexpertin. „Wir können die lehrreiche Reise namens Leben aber auch achtsam antreten und selbst Unwegsamkeiten positiv begegnen.“

Wer also versucht, die Dinge gelassen zu akzeptieren, wie sie sind, befindet sich schon auf dem „glücklichen“ Weg der Mitte. Marie Mannschatz: „Manchmal ist Widerstand einfach zwecklos.“

Was aber nicht heißt, dass Sie aufgeben oder gar resignieren sollen! Die Expertin: „Es ist schon wichtig, sein Leben voller Vertrauen und mit sanfter, aber beständiger Disziplin selbst in die Hand zu nehmen.“ Wer zudem Balance anstrebt und nicht vergisst, Ruheinseln anzusteuern, findet das Glück von ganz allein – in sich selbst.

Bestätigt
Tatsache ist: Die Lehren Buddhas sind aktueller denn je. Vieles, was der etwa 560 Jahre vor Christus geborene Siddharta Gautama über unser Denken, Fühlen und Handeln sagte, haben psychologische Studien bestätigt. So etwa gilt als Buddha-Weisheit, dass Engagement für andere Menschen glücklich macht. Medizinische Untersuchungen haben nun belegt, dass Menschen, die stark von selbstzentriertem Denken bestimmt sind, größeren Gesundheits­risiken (besonders für Herz-Kreislauf-Erkrankungen) ausgesetzt sind. Wer jedoch das ständige Kreisen um sich selbst aufgibt, wird ruhiger und ausgeglichener – was der Gesundheit zugute kommt.

Fuck it!
Auch US-Autor John C. Parkin hat alte Fernost- Weisheitslehren in die Moderne übertragen. Sein Credo, das uns helfen soll, entspannter und glücklicher zu leben, lautet 'Fuck it!' (so auch der provokante Titel seines gleichnamigen Buches, erschienen bei Ariston, Hier können Sie das Buch bestellen!), was man am ehesten mit „Was soll’s!“ übersetzen könnte. Dieses Kommando – in den unterschiedlichsten Situationen angewandt – soll eine spontane Reaktion von Freiheit hervorlocken. Der Autor rät: „Sagen Sie ‚Fuck it!‘ zu allem, was Sie belastet oder unglücklich macht. Akzeptieren Sie die Dinge und sich selbst, wie sie sind. Nehmen Sie alles nicht so wichtig.“ Eine innere Haltung, die Zen-Mönche schon seit Langem leben: „In dem Moment, in dem Sie Ihren Wunsch aufgeben, werden sich die Dinge so entwickeln, wie Sie es sich wünschen.“

„Fuck it!“ zu sagen, sei auch der beste Weg, um Ruhe ins Leben zu bringen: Wer entspannt ist, könne jedes Problem lösen. Zen-Übungen verhelfen ebenfalls zur nötigen Gelassenheit.

Die fünf wichtigsten Buddha- Schritte zu einem erfüllten Leben

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1. Erster Schritt: Treffen Sie Entscheidungen!
Zweifel ist ein Hindernis auf dem Weg zum Glück: Er lässt unsere guten Kräfte nicht wirken und nagt an unserer Substanz. Entscheidungen zu treffen, hingegen macht glücklich. Doch wie trifft man eine Wahl? Laut Buddha sollte man dabei vor allem seine Gefühle wahrnehmen: Wie fühlt sich das an? Tasten Sie sich auf diesem Weg an eine schwere Entscheidung heran!

2. Wer innerlich ruhig ist, kann besser genießen
Die Buddha-Philosophie versteht unter Unruhe nicht nur Hektik. Es ist vor allem das stete Verlangen nach angenehmen Erfahrungen. Was aber ist schlecht daran? Nun: Es beraubt uns der Fähigkeit, innezuhalten und zu genießen. Ist die Seele unruhig, leidet der Körper. Die Folgen: Schlaflosigkeit, Verdauungsstörungen oder Rückenprobleme. Achtsamkeitsübungen können helfen, den Unruhegeist in uns zu besänftigen.

3. Sinnvolle Aufgaben schenken Erfüllung
Wer träge ist, versinkt in Gewohnheiten und fürchtet sich vor Neuem. Die Freude über sinnvolles und heilsames Handeln kann die Trägheit auflösen. Psychologen bestätigen: Engagement für andere macht glücklich. Und die Erfahrung, etwas bewegen zu können, steigert das Selbstwertgefühl.

4. Zufrieden ist nur der, der nicht alles haben will
Je mehr, desto besser? Ein Trugschluss! Konsum macht auf Dauer nicht glücklich; die Freude über Neuanschaffungen währt nur kurz. So befreien sie sich aus der Klammer des Habenwollens: Fragen Sie sich vor jedem Kauf: Verbessert er wirklich meine Lebensqualität?

5. Achtsam und dankbar durchs Leben gehen
Müssen Sie sich ständig über etwas ärgern? Buddha rät: Akzeptieren Sie, was Sie nicht ändern können. Bleiben Sie gelassen und lernen Sie loszulassen: Das macht zufrieden.

 

MADONNA-Buch-Tipps

© GU Verlag

Erfüllt. In ihrem Ratgeber 'Buddhas Anleitung zum Glücklichsein' (GU um 15,50 Euro) verrät Marie Mannschatz fünf Weisheiten, die zu mehr Zufriedenheit führen.

© Ariston Verlag

Neue Formel. Das Mantra der Moderne lautet für US-Autor John C. Parkin Fuck it! (Ariston, um 17,50 Euro). Er zeigt, wie Loslassen, Entspannen und Glücklichsein funktioniert.

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