Time100-Ranking

Frauen, auf die wir hören

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Wer großen Einfluss hat auf unser Leben, wer eine bedeutsame Stimme hat und von vielen Menschen gehört wird, das verrät uns jedes Jahr das Time100-Ranking. Die gute Nachricht: Diese Liste wird immer weiblicher.

Ein Blick auf die jährlich mit Spannung erwartete Time 100-Liste verrät heuer zwei Dinge: Erstens, fast die Hälfte der darauf vertretenen Persönlichkeiten ist diesmal weiblich – so viele wie noch nie. Zweitens, und das ist wichtig bei der Bewertung dieses Rankings, nicht alle darin Erwähnten haben zwingend einen positiven Einfluss auf unser Leben. Wenn sie in der prestigeträchtigen Liste des Time-Magazins aufscheinen, bedeutet das lediglich, dass ihre Taten Spuren hinterlassen, ihre Worte Auswirkung auf das Weltgeschehen haben. So finden sich darin auch rechte Politiker wie Jair Bolsonaro und Matteo Salvini. Doch die 45 aufgelisteten Frauen sind durchwegs Künstlerinnen, Philanthropinnen, Sportstars.
 

Die inspirierendsten Frauen des Time100-Ranking

Nancy Pelosi: Sprecherin des Repräsentantenhauses (79) Mit 79 Jahren ist Nancy Pelosi die einflussreichste Frau in der US-Politik. Mit machtpolitischen Fähigkeiten hat sie sich an die Spitze einer männlich dominierten Partei gearbeitet und lenkt nun schon seit Jahren die Geschicke der Demokratischen Partei. Die Sprecherin des Repräsentantenhauses gilt als Donald Trumps gefährlichste Gegenspielerin. Für Hillary Clinton ist Pelosi „der lebende Beweis“, dass es oft „eine Frau braucht, um einen Job zu erledigen“.

Alexandria Ocasio-Cortez: US-Kongressabgeordnete (29) Sie ist mit ihren 29 Jahren nicht bloß die jüngste Kongressabgeordnete aller Zeiten, Alexandria Ocasio-Cortez polarisiert in den USA derzeit wie kein anderer Politiker. Noch vor einem Jahr kellnerte die New Yorkerin. Jetzt ist sie erstmals in ihrem Leben selbst versichert und avancierte mit ihrem „Green New Deal“ und Forderungen wie Krankenversicherung für alle zum Feindbild der Rechten und Konservativen.

Taylor Swift: Sängerin (29) Die erfolgreiche Sängerin wurde von dem Magazin in der Kategorie „Icon“ ganz vorne gereiht. Für Musikerkollegen Shawn Mendes, der die Laudatio auf Taylor Swift hielt, kein Wunder: „Sie lässt diesen Job, Musik für Millionen von Menschen zu kreieren, so mühelos aussehen“, schrieb er. Sie habe die Fähigkeit, mit ihren Songs die Alten sich wieder jung fühlen zu lassen und den Jungen das Gefühl zu geben, sie könnten alles erreichen.

Michelle Obama: Autorin und Ex-First-Lady (55) Was Beyoncé anlässlich Michelle Obamas Platzierung in den „Time 100“ zu sagen hatte, trieb vielen Tränen in die Augen: „Ich bin dankbar, dass meine Kinder in einer Welt leben, in der Michelle wie ein Hoffnungsschimmer leuchtet, der uns alle inspiriert, besser zu sein“, schrieb sie über die ehemalige First Lady und Autorin.

Jacinda Ardern: Neuseelands Premierministerin (38) Bereits 2018 schrieb die junge Premierministerin (38) Geschichte – als erste schwangere Regierungschefin weltweit. Sechs Wochen nach der Geburt ihrer Tochter war Jacinda Ardern im Sommer wieder voll da. Aus einem traurigen Anlass machte sie diesen März erneut Schlagzeilen: Ihr empathischer und starker Umgang mit dem rechtsextremen Terroranschlag von Christchurch brachte ihr international viel Bewunderung ein.

Sandra Oh: Schauspielerin (47) „Eine Virtuosin“ sei Sandra Oh, die mit Dialogen umgehe, als seien es „Noten eines Musikstückes“. Das hohe Lob kommt von jemandem, der es wissen muss: Shonda Rhimes, Macherin der Erfolgsserie „Grey’s Anatomy“, von der Oh lange Teil war, erklärt so, warum die Schauspielerin in der Kategorie „Pioneer“ hervorstach und aufs „Time“-Cover kam. Oh ist die erste Mimin mit asiatischen Wurzeln, die für einen Best Actress Emmy nominiert wurde. Sie selbst gab sich in ihrer Rede bescheiden und sprach lieber über ihre Bewunderung für Beyoncé.

Greta Thunberg: Klimaaktivistin (16) Warum die junge Schwedin es auf die Liste der 100 einflussreichsten Menschen schaffte, erklärt sich wohl von selbst. Mit ihren 16 Jahren schaffte es Greta Thunberg, eine globale Debatte über Klimaschutz loszutreten. Weltweit folgen seit Monaten Hunderttausende Schüler ihrem Aufruf, immer freitags Schule zu schwänzen und zu streiken, um die Mächtigen so zum Handeln zu bewegen. Und tatsächlich: Die hören ihr zu.

 
Ein Ranking gibt es bei den Time 100 übrigens nicht, allerdings in jeder der fünf Kategorien eine Person, die besonders hervor- und von Time zu diesem Zweck aufs Cover gehoben wird. Unter den „Leadern“ wurde diese Ehre heuer Nancy Pelosi zuteil. Die 79-jährige Sprecherin des US-Repräsentantenhauses leitet die Geschicke der Demokraten und gilt als Donald Trumps stärkste Gegenspielerin. Unter den „Pionieren“ wurde Schauspielerin Sandra Oh geehrt – die wiederum ihre Bühne nutze, um Beyoncé Rosen zu streuen. Das passiert, wenn Frauen das Sagen haben.
 
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