Unternehmerin, Autorin, fünffache Mutter – und Deko-Königin am Attersee. Elisabeth Prinzessin von Auersperg-Breunner im Interview über ihr Faible für Tradition.
Freunde der Salzburger Festspiele kennen sie von ihren Auftritten vor dem Großen Festspielhaus, wo die Tochter des legendären Industriellen Friedrich Karl Flick († 2006) stets in den schönsten Roben posiert.


Doch nicht nur in Sachen Fashion beweist die gebürtige Münchnerin, die seit vielen Jahren mit ihrem Ehemann, Prinz Alexander von Auersperg-Breunner, auf dem idyllischen Berghof am Attersee lebt, ein besonderes Händchen. Die am Heiligen Abend 1973 geborene Powerfrau, die sich auch karitativ engagiert, gilt weit über die Landesgrenzen hinaus aus Deko- und Interior-Queen. Besonders zu Weihnachten und zu Ostern verwandelt sich Auersperg-Breunners Berghof im Salzkammergut in ein Idyll der Tradition und Kunst.

In ihren Büchern gibt die Prinzessin Einblick in ihre Leidenschaft – in MADONNA (und im aktuellen LIVE&STYLE-Magazin) entführt sie uns in ihr Osterparadies. Über 1.000 Deko-Ostereier, rund 500 Hasen, einzigartige Kunstwerke und Sammlerstücke zieren das Haus und den Park, in dem man bis zu zwei Meter Langohrhasen aus Holz, bunt geschmückte Sträucher und wertvolle Skulpturen antrifft. Im MADONNA-Interview erzählt Auersperg-Breunner über ihre Liebe zum Osterfest, das sie mit ihrem Ehemann und den fünf Kindern zelebriert, wie wohl kaum jemand anderer im Land. „Weil der tröstliche Gedanke an ein neues Leben dieses Fest zum schönsten des Jahres macht...“

Prinzessin von Auersperg-Breunner, Ostern naht und Sie sind ja inzwischen berühmt für Ihre traumhafte Dekoration. Wann ist denn aus Ihrer Sicht der richtige Zeitpunkt mit den Vorbereitungen zu beginnen?
Elisabeth Auersperg-Breunner: Wir beginnen immer sehr zeitnah damit, weil wir wahnsinnig viel zu dekorieren haben und der Bestand der Normal Dekoration verpackt und weggeräumt werden muss. Mit all dem starten wir schon am Donnerstag nach dem Aschermittwoch.
Ihr Haus und Ihr Garten verwandeln sich in ein regelrechtes Osterland – wann und wie hat Ihre Liebe zu Ostern und den außergewöhnlichen Dekos begonnen?
Auersperg-Breunner: Meine Liebe zu Ostern ist mir sozusagen in die Wiege gelegt worden, da ich im Hause meiner Eltern damit aufgewachsen bin.
Was macht Ostern für Sie zum schönsten Fest des Jahres?
Auersperg-Breunner: Der tröstliche Gedanke an die Auferstehung und an ein neues Leben macht dieses Fest für mich zum schönsten des Jahres. Gleichzeitig kann man das neue Leben in der Natur beobachten, die Blumen und Pflanzen sprießen, Jungtiere werden geboren, es ist eine rundherum optimistische und positive Jahreszeit.

Wie aufwendig sind die Arbeiten für Sie, wie lange benötigen Sie dafür und wer hilft Ihnen dabei?
Auersperg-Breunner: Da wir 70 Prozent des Anwesens im Innen- und Außenbereich umdekorieren, benötigen wir dafür sieben bis zehn Tage. Bei diesen Arbeiten hilft meine gesamte Familie mit, und natürlich alle MitarbeiterInnen sind in dieser Zeit unermüdlich am Werke.
Auch zu Weihnachten ist Ihr Haus wunderschön geschmückt – wo lagern Sie denn die vielen schönen Stücke?
Auersperg-Breunner:


Sie haben schon so viele tolle Kunstwerke – kommt dennoch immer wieder etwas dazu und wo werden Sie am liebsten fündig?
Auersperg-Breunner: Ja! Ich habe das große Glück, jährlich von meiner Mutter und meinem Mann mit kleinen Kunstwerken überrascht zu werden. Wo sie diese finden, bleibt deren Geheimnis. Ich habe mittlerweile viele Freunde unter meinen Antiquitätenhändler:innen, die mich auf Oster- und Weihnachtsexponate aufmerksam machen, sollten diese meiner Aufmerksamkeit entgangen sein. Außerdem bin ich eine begeisterte Besucherin von Kunst- und Antiquitätenmessen im In- und Ausland.
Viele Männer sind schon mit ein paar Kerzen überfordert – wie steht Ihr Ehemann zu Ihrem Sammler-Faible?
Auersperg-Breunner: Mein Ehemann steht voll und ganz hinter mir und meiner Leidenschaft.
Und Ihre Kinder – geben Sie ihnen all diese Traditionen so weiter wie es auch Ihre Mutter getan hat? Wie schwer ist es, Kinder dafür in Zeiten von Social Media und vielen anderen Interessen für Traditionen zu begeistern?
Auersperg-Breunner: Allein durch unser sehr geerdetes und „unaufgeregtes“ Leben am Land, wachsen meine Kinder bodenständig auf und gerade am Land sind gelebte Jahreszeiten mit all ihren Traditionen immer noch sehr wichtig und kaum wegzudenken. Sie wachsen damit ganz selbstverständlich auf, wie ich damals, und dekorieren je nach Alter selber. Mein Sohn Hannibal zum Beispiel züchtet Hühner, meine anderen Kinder basteln Österliches, malen und lesen Osterbücher.
Ihre Kinder wachsen, wie man so schön sagt, sehr privilegiert auf – was ist Ihnen wichtig, ihnen mit auf den Weg zu geben und wie schaffen Sie es als Mutter, Ihren Kindern dennoch eine gewisse Bodenständigkeit zu bewahren?
Auersperg-Breunner: Natürlich wachsen meine Kinder privilegiert auf und natürlich sind Social Media für sie auch wichtig. Es ist mir aber ein besonderes Anliegen, dass meine Kinder in einem Klima aufwachsen das geprägt ist von gesunden Werten und durch sehr wenig Oberflächlichkeit.
Stichwort Tradition: Wie verbringen Sie das Osterfest konkret? Ich habe gelesen, dass Sie zum Beispiel Eier über das Haus werfen – was hat es damit auf sich?
Auersperg-Breunner: Wir feiern die Karwoche mit dem Ostersonntag als Höhepunkt eigentlich immer gleich: Wir nehmen uns in der Karwoche wenig vor, um uns in der Familie gemeinsam auf Ostern vorzubereiten. Dazu gehört der Besuch des Schrannenmarktes in Salzburg am Gründonnerstag, das Eierausblasen und -färben, das Osterlämmerbacken mit der Matthäus Passion im Hintergrund, zahlreiche Kirchenbesuche und nicht zuletzt der vom Papst gespendete Ostersegen Urbi et Orbi. Das am Gründonnerstag gelegte sogenannte Antlassei, wird traditionell über das Hausdach geworfen, dies gelingt allerdings im Moment nur meinem Mann und meinem ältesten Sohn Aloysius. Das Ei soll dem Volksglauben nach die Häuser und die Menschen, die darin wohnen, vor Brand, Unglück und Ähnlichem bewahren. „Antlass“ steht auch für „Ablass“, wichtig ist, dass diese Eier am Gründonnerstag gelegt werden.
Welche Rolle spielt der Glaube in Ihrem Leben – und wodurch hat er vielleicht noch mehr an Bedeutung gewonnen?
Auersperg-Breunner: Ich bin in einem katholischen Haus groß geworden und versuche diese christlichen Werte und den Glauben meinen Kindern als Gerüst und Stütze für‘s Leben weiterzugeben. Gerade in der Fastenzeit hat man die Möglichkeit seinen Glauben zu stärken und Religion aktiver auszuleben.
Nicht nur das Dekorieren, auch das Kochen zählt zu Ihren Leidenschaften, über die man auch in ihren Büchern mehr erfahren kann. Haben Sie das Gefühl, dass all diese Werte immer mehr verloren gehen?
Auersperg-Breunner: Ich glaube nicht, dass diese Werte verloren gehen. Im Gegenteil: Gerade in Zeiten der Pandemie, der kriegerischen Unruhen und der Inflation ist und wird den Leuten mehr bewusst, wie wichtig Wurzeln und ein eigenes Zuhause sind. Ich denke nicht, dass diese Werte verloren gehen, vor allem wenn man damit aufwächst und sie somit automatisch am Leben erhält.
Sie sind auch karitativ sehr engagiert – warum ist Ihnen das wichtig?
Auersperg-Breunner: Es ist mir wichtig, meine Energie, mit der ich reich gesegnet bin, für andere Menschen einzusetzen und es ist mir ein Bedürfnis als Teil dieser Gesellschaft anderen Menschen zu helfen, denen es nicht gut geht. Aus diesem Grund haben ich auch ukrainische Familien seit über einem Jahr bei uns aufgenommen, die bei uns leben und arbeiten und es ist für mich wichtig und selbstverständlich, dass wir sie in unsere Osterfeierlichkeiten einbinden.

Wir durften nun in Ihr österliches Zuhause blicken – wie sieht denn Ihr Haus abseits der Festtage zu Ostern und zu Weihnachten aus? Dekorieren Sie unter dem Jahr auch öfters um?
Auersperg-Breunner: Unser Zuhause ist ein Landhaus, das natürlich auch im Herbst oder z. B. zur Jagdsaison jeweils der Jahreszeit entsprechend dekoriert wird. Vor Weihnachten wird es – wie zu Ostern – in allen Bereichen sehr aufwendig umdekoriert.
Von all den schönen Dekorations-Stücken – welches ist Ihr Lieblingsstück?
Auersperg-Breunner: Die alte „Hasenliese“ der Firma Steiff, die meine Mutter als Kleinkind von ihrer Mutter zu einem ihrer ersten Osterfeste geschenkt bekommen hat. Besonders an Hasenliese ist, dass sowohl ihre Pantoffel und alles andere, was sie an sich trägt, noch im Originalzustand ist. Daher passe ich auf dieses Erinnerungsstück ganz besonders auf.
Und welcher ist Ihr persönlicher Lieblingsraum in Ihrem Haus?
Auersperg-Breunner: Meine Küche, da spielt sich am meisten ab, da geht‘s meist zu wie in einem Taubenschlag und es ist immer etwas Essbares in der Nähe.