ECR-Kongress: Einblicke in den Kinderkörper

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Revolutionäre Neuerungen auch bei der Krebstherapie. 18.000 Radiologen tagen ab 4. März in Wien.

Wie jedes Jahr versammeln sich die Dank Computertomographie, Magnetresonanzuntersuchung (MR) und anderen Verfahren "hellsichtigen" Experten Europas in der Bundeshauptstadt zum European Congress of Radiology (ECR, bis 8. März). Ein Spezialgebiet ist die Kinderradiologie, die ebenfalls zu den Highlights gehört.

Das Spezialgebiet beschäftigt sich mit der speziellen Bildgebung beim Neugeborenen, Säugling, Kleinkind, Schulkind und Jugendlichen. Kinderradiologen sind Ärzte, die zusätzlich zu ihrer Ausbildung für diagnostische Radiologie eine Spezialausbildung in der Kinderradiologie haben. "In der kinderradiologischen Ausbildung werden die speziellen Untersuchungstechniken bei Krankheitsbildern der verschiedenen Altersgruppen vermittelt", erklärte Klara A. Vergesslich-Rothschild, seit 1983 als Kinderradiologin an der Universitätsklinik für Radiodiagnostik am AKH Wien tätig. Kindgerechtes Arbeiten in der Radiologie bedeutet unter anderem auch besonderen Strahlenschutz, ein kindergerechtes Umfeld und die Bevorzugung von bildgebenden Verfahren, die ohne Röntgenstrahlen arbeiten.

Der wachsende Organismus des Kindes ist gegenüber ionisierenden Strahlen besonders empfindlich. "Die bei der Untersuchung verwendeten Strahlendosen werden so niedrig wie möglich gehalten. ALARA - as low as reasonably achievable - ist das Leitmotiv der Kinderradiologie", erklärte die Expertin. In den vergangenen Jahren sei es außerdem durch verbesserte Technologie und der Anwendung von sogenannten "Bildverstärkern" gelungen, die für die einzelnen Untersuchungen notwendige Strahlendosis nochmals erheblich zu senken.

Die Kinderradiologie betreut und untersucht Kinder vom 500g-leichten Frühgeborenen bis hin zum körperlich voll entwickelten Jugendlichen mit der Aufgabe, auf alle unterschiedlichen Bedürfnisse und Besonderheiten dieser Patienten einzugehen. Dazu gehören eine verständliche Aufklärung der Eltern und der Kinder über die Untersuchungsverfahren, eine kinderfreundliche Umgebung (etwa Spielsachen, Wärmelampen, etc), möglichst kurze Untersuchungsdauer, und ein entsprechender Umgang mit allen Beteiligten durch besonders geschultes Personal. Vor allem bei Untersuchungen, die keine Bewegungen erlauben, ist der fachgerechte und beruhigende Umgang mit den kleinen Patienten besonders wichtig. Daher können Untersuchungen bei Kindern auch länger dauern als die gleiche Untersuchung bei einem Erwachsenen.

Bevorzugte Methoden in der kinderradiologischen Bildgebung sind diejenigen Verfahren, die ohne Röntgenstrahlen arbeiten, wie die Sonographie (Ultraschalluntersuchung, US) und die Magnetresonanztomographie (MRT). Es gibt jedoch auch Fragestellungen, die ohne Röntgenuntersuchungen nicht auskommen.

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