Die Hedvig-Formel

Die 7 Schritte der Kindererziehung

24.08.2020

Mit Beginn der Schulzeit erleben Kinder unendlich viele Höhen und Tiefen. Lesen Sie hier, wie Sie ihre Entwicklungsreise mithilfe der Hedvig-Formel unterstützen können und dabei auch selbst den richtigen Platz in ihrem Leben finden.

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Nichts ist wichtiger, als für sein Kind da zu sein. Das ist die Hauptbotschaft, die Psychologin und Familientherapeutin Hedvig Montgomery im Band 4 – „Die Hedvig-Formel für glückliche Schulkinder“ – der Bestseller-Erziehungsreihe aus Norwegen vermitteln möchte. Denn dann werde das Kind als Teenager in seinem tiefsten Inneren die Gewissheit haben, dass es nicht allein ist und Sie später an seinem Leben teilhaben lassen, so die Autorin in ihrem neuen Buch, das wir Ihnen hier vorstellen.  

Montgomery ist der Auffassung, dass es Eltern in sieben Schritten (siehe auch Infobox unten) gelingen kann, die Stürme im Alltag ihrer Kinder, die mit Beginn der Schulzeit auftreten, gut zu meistern und ihnen den Weg zu ebnen, um Teil dieser Welt zu werden. Im ersten Schritt einer gelungenen Kindererziehung baut man eine emotionale Bindung zum Kind auf, die der entscheidende Schlüssel dafür ist, dass Ihr Kind zu einem glücklichen und selbstsicheren Menschen heranwächst.

In der Kindheit die Weichen stellen
Wenn Sie dem Kind immer zur Seite stehen und ein Band zwischen sich und dem Kind geknüpft haben, wird es sich auch bei Ihnen melden, wenn es eines Tages eine Dummheit begeht, mit Ihnen Kontakt halten, wenn es erwachsen ist, und sich darüber hinaus im Erwachsenenleben gut zurechtfinden. Auf diese Weise sorgt man bereits in der Kindheit als „Erzieher“ für eine gesunde Entwicklung in der Pubertät, in der man zum „Mentor“ me­ta­mor­pho­sie­rt. Wenn man dem Kind im Gefühlschaos der Teenagerjahre Mentor sein möchte, sollte man allerdings dabei selbst ruhig und gelassen vorgehen.


Der zweite Schritt der Hedvig-Formel behandelt das Thema „tiefe Gefühle“. Kinder können einige Gefühle nur schwer einordnen und verstehen. Damit das Kind langfristig lernt, seine Gefühle nachzuvollziehen und mit ihnen fertigzuwerden, braucht es Erwachsene, die ihre Empfindungen unter Kontrolle haben und darüber reden können. Sie sollten nicht nur Interesse an allem zeigen, was Ihr Kind macht, sondern auch an seiner Person, an seinem Wesen. Es ist laut der Autorin wichtig, dem Kind vermitteln zu können: „Ich weiß, was in deinem Leben vor sich geht, verstehe dich und sorge dafür, dass alles seinen Gang geht.“
Im dritten Schritt plädiert die Therapeutin dafür, unbedingt Grenzen zu setzen, denn Kinder brauchen sie. Aber man solle ihnen auch ein Scout sein, wenn sie diese Grenzen ausforschen wollen. Denn sie können nicht wachsen, wenn sie nichts ausprobieren.


Reflexion im Sinne der Kinder
Im vierten Schritt sensibilisiert Montgomery die Eltern für das Thema „Reflexion“. Ihrer Ansicht nach bedeutet Kinder zu bekommen auch eine Art „Selbsttherapie“, denn man begleitet sie durch ihre Entwicklungsstadien und erlebt viele Situationen, die man aus der eigenen Kindheit kennt, wieder. Das könne einen Gefühlstumult auslösen, der aus der eigenen Kindheit rührt. Daher empfiehlt die Psychologin, sich ebenfalls die eigenen Verhaltensmuster bewusst zu machen und diese zu reflektieren. Das werde helfen, ein besserer Mensch zu werden.
Der fünfte Schritt behandelt das Management von Krisen. Auch hier müssen Eltern bedacht vorgehen, keine Kritik üben, selbstverständlich keine Schläge austeilen, sondern auf Gespräche setzen.
Im sechsten Schritt sollte man in die Beziehung zum Partner investieren im Sinne eines guten Milieus, in dem sich die Kinder entfalten können. Montgomery empfiehlt außerdem, Zeit für Zweisamkeit zu finden und ein Team zu sein. Schließlich gibt die Autorin im siebten Schritt „Das Kind loslassen“ einen Leitfaden, wie man für das Kind da ist, ihm aber dennoch mehr Verantwortung überträgt und Freiheiten lässt. Man solle das Kind nicht überwachen, sondern seine Entwicklung ­verfolgen und seinen Radius allmählich erweitern.

7 Schritte der Kindererziehung

Schritt 1 – Die Bindung:
Kinder, die eine starke Bindung zu den Eltern haben, können vieles ertragen, was ihnen im Leben widerfährt. Sie brauchen daher die Gewissheit, nicht allein dazustehen.

Schritt 2 – Tiefe Gefühle:
Kinder können sich noch keinen richtigen Reim auf das soziale Miteinander machen, auf das sie sich einlassen. Sie brauchen Ihre Hilfe, um sich darin zu üben und um mit den Niederlagen, die ihnen wiederfahren, fertigzuwerden.

Schritt 3 – Grenzen und Konsequenzen:
Kinder brauchen die Sicherheit, die Grenzen ihnen geben. Zu eng gesteckte Grenzen aber lassen Kinder ängstlich werden oder leicht beeinflussbar. Zu lasche Grenzen machen sie haltlos, lassen sie einsam werden. Als Eltern müssen Sie einen Balanceakt vollführen – das Kind zugleich (fest-)halten als auch loslassen.

Schritt 4 – Seine Verhaltensmuster überdenken:
Bei diesem Schritt geht es um Selbstreflexion, was nicht einfach ist, sich jedoch lohnt. Man könne sich etwa die Fragen stellen: Wie war meine eigene Schulzeit? Wie wurde mir damals geholfen, wie möchte ich meinen Kindern helfen? Was erhoffe ich mir für sie? Wovor fürchte ich mich?  Hindert mich etwas daran, meinen Kindern nahe zu sein?

Schritt 5 – Wenn es zu Krisen kommt:
In Krisensituationen sollten sich Eltern mit Kritik zurückhalten, denn das würde das Fundament des Kindes beeinträchtigen. Stattdessen soll man Empathie beweisen und dem Kind einen Ausweg zeigen.

Schritt 6 – Die Beziehung bewahren:
Eine Familie, in der Liebe zwischen den Erwachsenen, aber auch zwischen Erwachsenen und Kindern wächst, ist der beste Ort zum Wachsen, daher muss auch die Beziehung zum Partner ­gestärkt werden.

Schritt 7 – Das Kind loslassen:
Unbedingt weiterhin für das Kind jederzeit zugegen sein, also Präsenz  zeigen, ein offenes Ohr haben – ohne Wut und  Verurteilungen.

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