Gegen den Konsumwahn

De-Influencing: Blogger betreiben nun Anti-Werbung

27.03.2023

Neuer Trend auf Social Media: De-Influencer wollen Ihre Follower davon abhalten, ihr Geld für sinnlose Produkte auszugeben.

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© Getty Images
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Viel Geld für ein paar Instagram-Stories? Das klingt verlockend einfach. Kein Wunder, dass das Berufsbild des bzw. der Influencerin bei der Jungend hoch im Kurs steht. Mit dem Aufstieg des Foto-Dienstes Instagram gewann der Blogger bzw. die Bloggerin zunehmend an Relevanz, was sich durch Marken-Kooperationen auch auf deren Konto bemerkbar machte.

Dauerwerbesendung auf Instagram 

Ein wichtiges Indiz dafür, dass man es geschafft hat, aus seinem Hobby Einkommen zu schlagen. Unterstützung finden Fulltime-Blogger heutzutage bei Agenturen, die diese managen und die den Bloggern auch Aufträge vermitteln. Entsprechend vielseitig die Bandbreite an Produkte, für die auf Instagram geworben wird: Vom Waschmittel über das Sparkonto bis hin zum Kinderbuggy. Für den Follower war es oft nicht ganz einfach zu erkennen, ob es sich bei den Dingen, die Blogger in die Kameralinse halten, um Werbung oder eine echte Empfehlung handelt. Per Gesetz müssen Influencer seit einigen Jahren bezahlte Inhalte entsprechend kennzeichnen.

Die Dauerwerbesendung auf Instagram, TikTok und Co. kommt nun aber langsam in Stocken, nicht nur aufgrund der Übersättigung werblicher Inhalte und dem Backlash auf Followerseite. Inflation und Klimabewusstsein tun ihr Übriges, weshalb es langsam zu einer Umkehr des Trends kommt: Immer mehr Blogger nutzen die Plattform für negative Bewertungen von Produkten.

Zwischen Produkte-Bashing und Konsumabkehr 

Das Schlagwort "De-Influencing" kursiert seitdem durch die sozialen Medien. Insbesondere auf der Plattform TikTok werden immer mehr Kurzvideos von Negativ-Bewertungen gepostet. "5 Produkte, die das Geld nicht wert sind" - so oder so ähnlich lautet das neue Motto der Anti-Werbungen. Blogger profilieren sich damit am anderen Ende des Authentizitäts-Spektrums: Statt Empfehlungen auszusprechen, will man seine User davor bewahren, falsche Investitionen zu tätigen. Unter den "De-Influencern" finden sich aber auch Blogger, die ihre Kanäle für die Verbreitung konsumkritischer Inhalte nutzen: "Kein Produkt dieser Welt wird dich glücklicher machen", lautet ihre Botschaft.

   

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