Corona

Dating nach der Impfung?

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Liebe in Zeiten von Corona: In Österreich wurden bislang 3.880.377 Impfdosen verabreicht. Was bedeutet das für Singles auf Partnersuche?

"Geimpft" ist das neue Schlagwort auf Dating-Plattformen wie Tinder, OKCupid, Bumble oder Happn. Insbesondere in den USA, wo die Durchimpfungsrate bei den jüngeren Erwachsenen mittlerweile relativ hoch ist, führen viele in ihren Profilen an, dass sie immunisiert sind. In Österreich wurden bislang 3.880.377 Impfdosen verabreicht, 1.032.825 (13,71%) der Bevölkerung sind vollständig durchgeimpft. Bis ein Großteil der jüngeren Generation hierzulande in den Genuss der Impfung kommt, wird es noch einige Wochen dauern, doch Tinder prophezeit den (immunisierten) Singles einen "Summer of Love". Nach einem Jahr der Enthaltsamkeit liegt wieder Liebe in der Luft. Aber wie verhält es sich mit "Safe Dating" in Zeiten von BioNTech/Pfizer, Modern, AstraZeneca und Johnson&Johnson?

Noch heißt es warten!

Der Schlüssel zurück zur Flirt-Normalität ist eine hohe Durchimpfungsrate. 70 oder sogar 80 Prozent sollen notwendig sein, um den Weg aus der Pandemie zu ermöglichen. Solange der Impffortschritt niedrig und die Ansteckungsgefahr hoch ist,  sind weiterhin Vorsicht und Social Distancing geboten. Ein Pieks ist aber noch kein Freifahrtschein fürs Dating! 

Dating nach der ersten Teilimpfung? Lieber nicht!

Generell gilt: Die erste Teilimpfung bietet nach rund drei Wochen einen hohen Schutz, aber die zweite Dosis ist für die vollständige Immunisierung Pflicht. Deshalb sollte man sich auch nach der ersten Impfung an die Masken-, Abstands- und Hygieneregeln halten. Wenn Treffen mit vereinbart werden, dann idealerweise im Freien, mit Schutzmaske und Distanz zum Gegenüber. Wenn man noch nicht geimpft ist und kein negativer Test vorliegt, stellen Küssen und/oder Sex ein Ansteckungsrisiko dar.

Vollständigen Schutz abwarten

Die erste Teilimpfung mit den mRNA-Covid-19-Vakzine von Pfizer- Biontech oder dem Impfstoff von AstraZeneca reduziert die Häufigkeit einer Spitalsaufnahme wegen Covid-19-Erkrankung um rund 90 Prozent. So weit das Ergebnis einer schottischen Studie, die von der britischen Medizin-Fachzeitschrift "The Lancet" veröffentlicht wurde. Doch eine zweite Impfung ist für eine vollständige Immunisierung erforderlich: "Für einen vollständigen Impfschutz ist eine komplette (1- oder 2-teilige) Impfserie mit dem gleichen Impfstoff laut Fachinformation erforderlich" heißt es auf der Seite des Sozialministeriums. Menschen gelten zwei Wochen nach Verabreichung der letzten Dosis als vollständig geimpft.  

Das Covid-19-Vakzin aus dem Hause Johnson &Johnson ist das bisher erste, das für die Einzeldosis-Anwendung zugelassen wurde. Es bietet laut Herstellerangaben "eine 66-prozentige Wirksamkeit bei der Verhinderung von mittelschwerem bis schwerem Covid-19, gemessen 28 Tage nach Verabreichung einer Impfdosis", so der Konzern. 

Laut dem amerikanischen CDC (Centers for Dicease Control and Prevention) sollte man erst nach der vollständigen Immunisierung wieder zu jenen Gewohnheiten zurückkehren, die vor der Pandemie zu unserem Alltag gehörten. Dabei sollte man allerdings nicht auf jene vergessen, die noch nicht geimpft sind.

Impfung bietet Eigenschutz

Das Testen wird uns alle noch eine Weile begleiten - auch wenn wir geimpft sind. Insbesondere gilt das, wenn wir mit Ungeimpften in Kontakt kommen. Zum Schutz der anderen, schließlich kann man auch nach vollständiger Immunisierung das Virus weitergeben. "Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person trotz vollständiger Impfung PCR-positiv wird, ist bereits niedrig, aber nicht Null", schreibt das Robert Koch Institut. "Auf Basis der bisher vorliegenden Daten ist davon auszugehen, dass die Viruslast bei Personen, die trotz Impfung mit SARS-CoV-2 infiziert werden, stark reduziert und die Virusausscheidung verkürzt ist. In der Summe ist daher das Risiko einer Virusübertragung stark vermindert." Trotzdem sind Sicherheitsmaßnahmen wie Masken, Abstandhalten und Testen wichtig: "Es muss jedoch davon ausgegangen werden, dass einige Menschen nach Kontakt mit SARS-CoV-2 trotz Impfung (asymptomatisch) PCR-positiv werden und dabei auch infektiöse Viren ausscheiden" (RKI).

Der "Summer of Love" sollte in erster Linie ein "Summer of SAFE Love" werden, daher gilt: Lieber Vorsicht walten lassen und sich selbst und andere vor Ansteckung schützen. Noch wird es dauern, bis wir zur Dating-Normalität zurückkehren können.

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