Michelle Obama vs. Cindy McCain

Das Duell der First Ladys

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Amerika hat einen neuen Präsidenten und damit eine neue First Lady gewählt. In MADONNA analysierte Motivforscherin Sophie Karmasin bereits vor der Wahl die Wahlkampftaktiken der beiden Powerladys.

Cindy McCain vs. Michelle Obama (c) APA ,AP

Bereits im Vorfeld der Wahlen hat Motivforscherin Sophie Karmasin die Wahlkampftaktiken der beiden Powerladys analysiert:

Sophie Karmasin(c) Ferrigato

Michelle Obama

Michelle Obama (44) verkörpert mit ihrem Aufstieg aus einfachen Verhältnissen zur in Harvard ausgebildeten Topjuristin den „American Dream“. Trotz Karriere zog sie mit dem Totaleinsatz aller berufstätigen Mütter ihre Töchter Sasha (10) und Malia (7) auf. Die renommierte Meinungsforscherin Sophie Karmasin hat für MADONNA das Psychogramm der möglichen First Lady erstellt:

...über Liebe und Ehe.
Michelle Obama:
„Ich habe mich in ihn verliebt aus dem gleichen Grund, warum ihn so viele respektieren: Seine Verbindung zu Menschen. Alle Herausforderungen, die wir hatten, machten unsere Liebe nur noch stärker. Mein Mann ließ es sich auch heuer zu unserem Hochzeitstag nicht nehmen, sich von der Kampagne frei zu nehmen, mich zu einem romantischen Dinner auszuführen und mir ein wunderbares Geschenk zu machen.“

Karmasin: Das Frauenbild, das sie verkörpert, ist modern und und ihre Ehe partnerschaftlich.

...über Kinder.
Obama:
„Wenn man Kinder hat, dann dreht sich immer alles irgendwie um sie, auch während eines Wahlkampfes. Wichtig ist, dass die Kids ihre Halloween-Kostüme haben, ihre Schulprojekte zeitgerecht abliefern und dass man beim Elternsprechtag erscheint. Das sind die Momente, wo ich mich inmitten des Wahlkampfstresses erschöpft frage: ‚Wozu haben wir uns das angetan?‘ Aber ich habe immer schon darauf Wert gelegt, als berufstätige Mutter allen Ansprüchen gerecht zu werden.“

Karmasin: „Kinder sind das Wichtigste im Leben!“ Und dennoch gibt sie augenzwinkernd zu, dass die Doppelbelastung auch ihr (wie allen berufstätigen Müttern) nicht immer leicht fällt. Zweifelsohne gewinnt Michelle Obama so an Sympathie.

...über ihre Rolle als First Lady.
Obama:
„Ich kann nur sein, was ich bin: eine wilde Mischung aus Hoffnungen, Träumen, aber auch Unsicherheiten. Ich würde gerne Debatten, die wir jetzt mit einfachen Bürgern im Wahlkampf haben, auch im Weißen Haus fortführen.“

Karmasin:
Es geht ihr nicht darum zu repräsentieren, sondern in Kontakt mit den Bürgern zu bleiben.

...über Mode und Styling.
Obama: „Mein Stil hat sich nicht verändert. Ich habe keinen Stylisten. Für wichtige Auftritte arbeite ich mit der Designerin Maria Pinto aus Chicago zusammen. Ich kaufe auch Kleider von der Stange.“

Karmasin: Sie hat ihren eigenen Stil, der jedoch stark an Jackie Kennedy angelehnt ist.

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(c) APCindy McCain

Cindy McCain (54) ist schillernde Millionenerbin eines Biervertriebsimperiums und ergänzte das Haudegen-Image ihres Gatten mit Glanz und Glamour. Die Geschäftsfrau und Mutter von drei Kids sowie einem Adoptivkind würde als First Lady der Politik fernbleiben und sich um karitative Projekte kümmern. Karmasin sieht ein sehr „traditionellen Frauenbild“:

...über Liebe und Ehe.
Cindy McCain:
„Ich habe mich in seinen Humor, seine Intelligenz, seine Schlagfertigkeit und sein Charisma verliebt. Er ist ein bemerkenswerter Mann. Nach 28 Jahren Ehe liebe ich immer noch jede seiner Charaktereigenschaften wie am ersten Tag. Das Erfolgsgeheimnis unserer Ehe: Geduld und Ehrlichkeit.

Karmasin: Das Aufschauende und Bewundernde passt perfekt zum traditionellen Frauenbild, das sie verkörpert. Die Ehe basiert auf einem tragfähigen Wertesystem und nicht auf Romantik.

...über Kinder.
McCain:
„Als meine Kinder noch klein waren, konnte ich viele Dinge gleichzeitig tun. Was auch notwendig ist, bei vier Kindern. Ich bin – auch wenn bereits drei meiner Kinder außer Haus sind – noch immer eine „Hau-dich-gleich-rein“-Mum. Ich habe eine sehr enge Beziehung zu meinen Kindern und wir telefonieren ständig. Als ich kürzlich auf Tour war, emailte mir meine Tochter das Foto eines Kleides, das sie kaufen wollte. Sie wollte meine Meinung dazu.“

Karmasin: Die Kinder sind im Vordergrund und wenn sie etwas brauchen, wird alles andere hintan gestellt.


...über ihre Rolle als First Lady.
Mccain:
„Ich werde meine bisherigen Wohltätigkeitsprojekte forcieren und vor allem junge Menschen dazu inspirieren, Opfer zu bringen. Ich wäre keine First Lady, die in Kabinettssitzungen rumhängt oder im Kongress Arme drückt.“

Karmasin: Die Weiterführung der karitativen Projekte sowie der direkte Kontakt zu den Menschen ist ihr wichtig.

... über Mode und Styling.
McCain:
„Mein Lieblingsdesigner ist Oscar de la Renta. Aber am wohlsten fühle ich mich in Fetzenjeans, einem schlichten T-Shirt und einer Baseballmütze am Kopf.“

Karmasin: Sie hat den klassisch-traditionellen und sehr damenhaften Stil des gehobenen Bürgertums und tritt damit nicht aus dem Schatten aller bisherigen Präsidentengattinnen (mit Ausnahme von Jackie Kennedy). Sich für Mode zu interessieren, gehört zwar irgendwie dazu, aber Experimente sind nicht gewollt!
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