Neuer Trend

Darum essen Frauen ihre eigene Plazenta

Teilen

January Jones tat es, Kim Kardashian tat es, würden Sie es auch tun?

Es ist der neueste Trend in Sachen Geburt und Nachversorgung: Der Verzehr der eigenen Plazenta. Viele Frauen, darunter auch Prominente wie Mad Men Darstellerin January Jones, oder auch Reality-Sternchen Kim Kardashian, schwören darauf, ihren eigenen Mutterkuchen in Pillenform zu verzehren. Doch warum eigentlich?

Die Plazenta, die das Kind während der Schwangerschaft mit Nährstoffen versorgt, ist voll mit Körpereigenen Hormonen. Nach der Geburt lassen viele Amerikanerinnen den 15-20 cm großen und bis zu 600 Gramm schweren Mutterkochen trocknen, mahlen und in Kapseln füllen. Einige pürieren die Plazenta sogar roh bereits wenige Stunden nach der Geburt und trinken das Ganze als Smoothie.

Hype oder Humbug?

Egal ob roh oder als Kapsel: Die darin enthaltenen Hormone und Nährstoffe sollen Wochenbettdepression verhindert oder zumindest stark mildern. Auch die Milchproduktion wird laut Plazenta-Fans angekurbelt. Ein weiterer, positiver Nebeneffekt: Die Haut soll durch den Verzehr der Kapseln wieder prall und rosig werden. Doch was ist an dem ganzen Hype dran?  

Wissenschaftler der Northwestern Universität in Chicago haben zu diesem Phänomen bisherige Forschungsergebnisse zu diesem Thema neu analysiert und ausgewertet. Das Ergebnis ist sehr ernüchternd. Auch wenn es einige Frauen gibt, die von einem positiven Effekt der Plazenta-Kapseln berichten, so konnten die Forscher um die Psychologin Cynthia Coyle doch keinen eindeutigen Nutzen belegen. Stattdessen fanden sie mögliche Risiken. Die Plazenta hat während der Schwangerschaft nämlich zusätzlich die Aufgabe, Gift- und Schadstoffe heraus zu filtern, damit das Kind während der neun Monate im Bauch gut geschützt ist. Giftstoffe, die auch nach der Geburt im Mutterkuchen enthalten sind. Soll heißen: Der Verzehr der eigenen Plazenta könnte Mutter und sogar Kind, sofern es denn gestillt wird, sogar schaden.
Das es dazu kommt, ist jedoch unwahrscheinlich, da der Mutterkuchen nach der Geburt gründlich untersucht wird, da er viel über die Gesundheit des Kindes aussagt. Ein kranker Mutterkuchen würde nicht verarbeitet werden.

Das Fazit der Forscher? Im besten Falle ein Placebo-Effekt.

Ist also alles nur Humbug oder ein Trend, der tatsächlich zu uns herüberschwappen wird?
Und würden Sie es tun?

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.