Möbel für die neue Wohnung / Scheidung vom Inzest-Täter

Abschied vom Horror

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Rosemarie Fritzl (69) nahm Abschied vom Haus des Schreckens in Amstetten. Jetzt möchte sie ihren Namen ändern und die Scheidung einreichen.

(c) privat

An diesem Wochenende hat Rosemarie Fritzl, Ehefrau des mutmaßlichen Inzest-Täters von Amstetten, mit einem Teil ihres Lebens abgeschlossen: Ein letztes Mal kehrte sie in das Horror-Haus in der Ybbsstraße 40 zurück, um persönlichen Besitz abzuholen.

Keller zugeschüttet
Mithilfe von Verwandten füllte die 69-Jährige einen Pkw samt Anhänger mit Hab und Gut, darunter Kleidung, eine Daunendecke, Bettzeug und eine Matratze. Später fuhr dann auch noch ein Lkw vor, um eine Kommode, eine Couch und andere Möbel mitzunehmen.

Das Haus des Schreckens ist immer noch polizeilich versiegelt. Der Keller, in dem Elisabeth Fritzl (42) von ihrem Vater Josef 24 Jahre lang gefangen gehalten wurde, soll zugeschüttet werden. Und „natürlich möchte von der Familie niemand dorthin zurück“, sagt Opferanwalt Christoph Herbst. Als Oma Rosi jetzt Abschied nahm vom früheren Zuhause, wirkte sie wie versteinert. Nur Nachbarn nickte sie kurz zu und beteuerte: „Es geht mir gut, es geht mir gut.“

Vergewaltigung
Eine Schutzbehauptung, denn der gebrochenen Frau könnte es kaum schlechter gehen. Seit sie nach Spannungen mit ihrer Tochter aus der Nervenklinik ausgezogen ist, lebt sie in einer Mietwohnung im Großraum Linz von 400 Euro im Monat. Nächster Schlag: Die Polizei fand ein Tagebuch, aus dem hervorgehen soll, dass Josef Fritzl einst vermutlich auch eine Schwester seiner Frau vergewaltigt hat.

Scheidung
Jetzt denkt Rosemarie an Scheidung nach dem Prozess gegen ihren Mann. Und als ersten Schritt möchte sie wieder ihren Mädchennamen annehmen. „Wer vor seiner Vergangenheit flieht, verliert immer das Rennen“, sagt ein Sprichwort. Rosemarie Fritzl möchte deshalb nur irgendwann einmal einen Schlussstrich ziehen.

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