Mehr Gehirnleistung im Arbeitsalltag

Konzentrationsprobleme? Das hilft!

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Wer sich im Beruf nicht gut konzentrieren kann, erledigt Aufgaben nur mit Mühe. Zum Glück gibt es einige Tipps, mit denen man die Aufmerksamkeit steigern und sich so wieder voll auf die Arbeit ­konzentrieren kann.

Mit steigendem Arbeitspensum, wachsenden Großraumbüros und ständigem Multitasking leidet nicht nur unser Körper, sondern auch die Aufmerksamkeit und damit die Konzentration. Doch noch viele weitere Faktoren beeinflussen unsere Gehirnleistung im Arbeitsalltag, und nicht immer kann man diese ausschalten. Wie man dennoch mit voller Aufmerksamkeit die To-do-Liste effizient abarbeitet, erfahren Sie hier.
 

Multitasking gilt als Konzentrationskiller

Als Konzentration bezeichnet man eine willentliche Fokussierung der Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Tätigkeit. Sie erfordert geistige Anstrengung und lässt mit der Zeit nach. Bestimmte Faktoren können die Konzentration beeinflussen, dazu gehören der emotionale Zustand, der physische Zustand, die Umgebungsbedingungen, Ernährung und Schlaf. Je nachdem kann so unsere Konzentration verbessert, aber auch verschlechtert werden. Befindet man sich beispielsweise in einem positiven Gemütszustand, so gehen Angelegenheiten leichter von der Hand, als wenn man wütend oder traurig ist. 
 
Ein weitere Einflussfaktor ist das Multi­tasking. In der heutigen Zeit ist die Konzentration auf das Erledigen mehrerer Dinge gleichzeitig keine Option mehr, sondern gehört einfach zum Leben dazu. Unser Gehirn ist allerdings für die parallele Aufnahme verschiedener Inhalt nicht ausgelegt, es wechselt stattdessen nur zwischen den einzelnen Aufgaben hin und her – eine anhaltende Konzentration ist nicht mehr möglich. Experten meinen sogar, dass, wenn man mit verschiedenen Medien Multitasking betreibt – also gleichzeitig telefoniert, fernsieht oder im Internet surft –, man schlechter bei kognitiven Testaufgaben abschneidet und häufiger emotionale Auffälligkeiten im Sozialverhalten entwickelt. Am besten arbeitet man Aufgaben nacheinander ab, so tut sich nicht nur das Gehirn leichter, auch die Qualität des ­(Arbeits-)Ergebnisses ist höher. 

Mehr Konzentration durch optimale Ausstattung

Auch Umgebungsbedingungen wirken sich auf die Arbeitskonzentration aus. Großraumbüros mit einem andauernden Lärmpegel sind Gift für die Konzentration und verursachen auf Dauer Stress. Und wenn unser Körper unter Strom steht, fällt es viel schwerer, sich auf eine bestimmte Sache zu konzentrieren. Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Lichtverhältnisse am Arbeitsplatz. Am besten ist natürlich Tageslicht, sollte das nicht möglich sein, ist ein gut ausgeleuchteter Arbeitsplatz das A und O. 
Bei einer sitzenden Tätigkeit ist außerdem die Körperhaltung wichtig für die Konzentration. Aufrechtes Sitzen und Aufstehen in den Pausen sind erfrischend für das Gehirn und verbessern demnach auch die Konzentration. Als Ausgleich zum vielen Sitzen sind tägliche Sporteinheiten oder zumindest ein längerer Spaziergang ideal, um den Kopf frei zu bekommen.
 

Ernährung und Schlaf für mehr Fokus auf die Arbeit
 

Die Grundlage für eine gute Konzentration ist nach wie vor eine gesunde Ernährung. Samen, Nüsse und Fisch bringen die Konzentrationsfähigkeit auf Höchstleistungen, denn sie enthalten gute Fette wie die Omega-3-Fettsäuren. Diese fördern die Problemlösungskompetenz, können die Erinnerungsfähigkeit steigern und lassen uns einfacher lernen. Ständiges Konzentrieren macht müde, deshalb ist es wichtig, dem Gehirn Energie, z. B. in Form von Beeren, zu liefern. In diesen stecken sogenannte Anthocyane, die die Denkfähigkeit stärken sollen. Brokkoli und Karfiol helfen außerdem unserem Gedächtnis auf die Sprünge. 
 
Zu guter Letzt ist ein gesunder Schlaf auch für die Konzentration förderlich. Mindestens acht Stunden wirken sich positiv auf die Gedächtnisfähigkeit aus und – ja, Sie lesen richtig – das Powernapping (max. 20 bis 30 Minuten) beugt Erschöpfungszustände vor und steigert ebenfalls die Leistung.
 

Gedächtnis mit einfach Übungen trainieren

All das nützt aber nichts, wenn wir unser Gehirn nicht fordern. Tägliche Gedächtnisübungen (können schon nach kurzer Zeit zu einer erhöhten Konzentrationsleistung führen. Beachtet man all diese Faktoren, steht einem produktiven ­Arbeitstag nichts mehr im Weg!
 
Übungen für das Gehirn
Die Körperroute
Wenn Sie sich zehn Begriffe (z. B.: Einkaufsliste) schnell merken möchten, probieren Sie es mit der Körperroute. Dabei verbindet man mit jedem Begriff einen Punkt am Körper: Mehl ist bei den Füßen, die Karotten bei den Fingern, das Brot beim Bauch usw.
 
Über-Kreuz-Übung
Um das Zusammenspiel von beiden Hirnhälften zu fördern, sind Über-Kreuz-Übungen ideal. Stellen Sie sich aufrecht hin. Heben Sie Ihr rechtes Knie und berühren Sie mit Ihrem linken Ellenbogen dieses Knie. Dabei schwingt der rechte Arm nach hinten. Dann stellen Sie sich wieder aufrecht hin. Anschließend heben Sie Ihr linkes Knie und berühren es mit dem rechten Ellenbogen. Wiederholen Sie diese Übung mehrmals in Ihrem eigenen Tempo. Schon nach kurzer Zeit gelingt die Aufgabe und es werden die Bewegungsabläufe automatisiert.
 
Massagen
Mit Massagen lassen sich Lebenskraft und Körperenergie aktivieren. Ohrmassagen (Ohr zwischen Daumen und Zeigefinger nach außen ziehen und in Richtung Ohrspitze massieren) stimulieren den gesamten Körper. Massage der Akupunkturpunkte am Schlüsselbein: Ungefähr zwei Zentimeter rechts und links vom Brustbein, unterhalb vom Schlüsselbein befinden sich zwei Akkupunkturpunkte, deren Massage den Abbau von Stress und Ängsten fördert. Reiben Sie diese Punkte mit Daumen und Zeigefinger einer Hand und legen Sie derweil die andere Hand auf Ihren Bauch.

Muntermacher
Für mehr Konzentration sollte man die Durchblutung fördern, das gelingt mit folgenden Muntermachern: Einfach mal die Waden dehnen (das wirkt belebend), das Armschwingen bringt wortwörtlich Schwung in den Arbeitsalltag und das Armekreisen fördert ebenfalls die Durchblutung und damit auch die Sauerstoffversorgung aller Organe.


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