MADONNA-Interview

Doris Golpashin über ihr TV-Comeback

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Lange hat man sie nicht mehr am Bildschirm gesehen und von der Society hält sie sich ohnehin seit Jahren fern. Warum, erklärt Austro-Mimin & Zweifach-Mama Doris Golpashin im Interview. 

Zeit abzuheben hat Doris Golpashin als Mama von zwei Kindern (2 und 7 Jahre alt) keine – dafür hofft sie auf quotentechnische Höhenflüge, wenn sie ab 1. April nach längerer Pause wieder im TV zu sehen ist. In der Serie ihres Lebensgefährten, des deutschen Entertainers Klaas Heufer-Umlauf (36), spielt die Wienerin und Wahl-Berlinerin eine Flughafenchefin, die ihren Ex-Lover (gespielt von ihrem eigenen Liebsten) anstellt. Im Interview spricht die 39-Jährige über die Zusammenarbeit als Paar und ihre wichtigste Rolle: jene als Mama. 
 
Ab 1. April ist „Check Check“ auf ProSieben zu sehen. Warum legen Sie den Zuschauern die Serie – vielleicht auch gerade jetzt zur Ablenkung – ans Herz, was macht die Serie Ihrer Meinung nach so besonders?
Doris Golpashin: Ich mag die liebenswerten, teils schrulligen aber bestimmt einzigartigen Charaktere und ebenso die vielen Facetten von „Check Check“. Viele waren überrascht von der Mischung aus lustig und ernsthaft, weil sie eher nur ‚albern und lustig‘ erwartet hatten. Ich finde, eine gute Serie macht eben auch immer die richtige Mischung aus – wenn sie versucht, „nur“ witzig zu sein, dann wird’s meist zu banal – zumindest für mich.
 
Das Drehbuch stammt von Ihrem Lebensgefährten – und Sie standen auch zusammen vor der Kamera. Wie kann man sich ­Ihre Zusammenarbeit vorstellen? Ist es schwer, Privates und Berufliches auseinanderzuhalten, trennen Sie das ganz klar?
Golpashin: Ganz im Gegenteil. Wir ergänzen uns sehr gut und die gemeinsame Arbeit hat unglaublichen Spaß gemacht. Es ist schön zu sehen, dass wir nach über acht gemeinsamen Jahren nun auch zusammen vor der Kamera stehen und es so gut funktioniert.
 
Sie spielen Sabine, die Flughafenchefin – was gefiel Ihnen an der Rolle besonders?
Golpashin: Erst mal, dass die Figur so anders war als alles, was ich bisher gespielt habe. Sie ist ein Mensch und kein überschminkter Vamp auf 12-Zentimeter-Heels. Ich liebe ihr Reihenhaus-Leben und ihren heimlichen Wunsch, da möglichst rasch ausbrechen zu wollen, als Jan (Klaas Heufer-Umlauf, Anm.) plötzlich wieder in ihr Leben tritt. Tief in ihrem Herzen sagt sie: „Ja, komm und hol mich! Rette mich aus diesem tristen Leben!“ Und dann, immer, wenn sie bereit ist, sich fallen zu lassen, verbockt er es. Dieser Chaot. Es ist zum Verzweifeln und auch spannend. Sie fällt immer mehr in diese Ambivalenz – das gefiel mir besonders.

Was macht Sie zu einer guten Schauspielerin, würden Sie sagen?
Golpashin: Die Bewertung überlasse ich gerne anderen. Ich liebe, was ich tue, und vielleicht sieht man das ja.
 
Mit „Check Check“ sind Sie das erste Mal seit „Vorstadtweiber“ im TV. Aus der Society haben Sie sich ganz zurückgezogen. Legen Sie keinen Wert mehr darauf?
Golpashin: Sie meinen, als ich noch zu jeder Parfumpräsentation gelaufen bin? (lacht) Das war ein sehr anderes Leben, ohne Kinder und Familie, mit anderen Perspektiven, Mitte zwanzig und ganz anderen Erwartungen. Jeder Mensch verändert sich doch im Laufe der Zeit. Ich möchte keine Sekunde missen, aber zurück will ich auch nicht mehr.
 
Doris Golpashin
© Getty Images
 
Sie sind zweifache Mutter – inwiefern hat das Ihre Sicht auf das Leben (gerade auch jetzt in diesen Zeiten) verändert?
Golpashin: Selbstverständlich stellt das Muttersein dein Leben erst mal völlig auf den Kopf. Einfach alles verändert sich. Alles! Und du dich auch. Das ist einfach nur gut so und ich will es niemals wieder anders haben. Ich denke man wird erwachsen, auch wenn man sich noch immer nicht so fühlt.
 
Wie würden Sie sich als Mami beschreiben – können Sie auch mal streng sein?
Golpashin: So was besprechen wir in der Familie und nicht in der Zeitung.
 
Zurück zur Serie: Die spielt in Simmering … Wie kam es denn zu diesem Wiener ­Bezirksnamen für das fiktive Dorf?
Golpashin: Das fällt mir ehrlich gesagt erst jetzt auf, wo ich ständig danach gefragt werde. Klaas sagt, es gibt auf dem Weg zum Flughafen Schwechat ein Schild auf dem „Fischamend/Simmering“ steht. Das hat ihn offensichtlich inspiriert.
 
In dieser harten Zeit haben es auch Künstler schwer. Haben Sie so etwas wie Existenzängste – wie gehen Sie damit um?
Golpashin: Ich persönlich nicht, aber ich kenne viele Menschen und Künstler, die derzeit furchtbare Existenzängste durchleiden müssen. Ganze Touren und Theaterprojekte werden abgesagt, Dreharbeiten finden nicht statt. Produktionen fallen aus. Es ist ein Albtraum.
 
Sie feiern dieses Jahr Ihren 40. Geburtstag. Haben Sie manchmal Angst vor dem Älterwerden? 
Golpashin: Ach, es ist am Ende dann doch nur eine Zahl. Das merkt man doch gerade in Zeiten wie diesen wieder so enorm. Ich habe keine Angst vor dem Älterwerden, nur vor dem Nicht-Älter-Werden. 
 
Haben Sie das Gefühl, Sie sind angekommen? Oder wovon träumen Sie noch? 
Golpashin: Mir persönlich geht es sehr gut und ich hätte nichts dagegen, wenn es einfach nur so weitergehen würde. Minus weltweiter Corona-Pandemie …
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