Fake-Shops und Scheinrabatte

Black-Friday: Worauf Sie achten sollten

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Die Ersparnis für Konsumenten ist deutlich geringer als gedacht. Konsumentenschützer warnen vor Fakeshops.

Der Black Friday stammt aus den USA, es ist der Freitag nach Thanksgiving, das stets auf den vierten Donnerstag im November fällt. Das Wochenende nach dem Erntedankfest gilt in den Vereinigten Staaten als Startschuss für das Weihnachtsgeschäft. Der Onlinehandel zieht mit dem Cyber Monday nach. Zunehmend schwappte die Rabattschlacht auch nach Europa. In Österreich ist die Bekanntheit zuletzt gestiegen, vor allem bei Jüngeren. Drei Viertel der Österreicher haben laut einer Befragung der KMU Forschung Austria (1.000 Personen ab 15 Jahren) schon von den Schnäppchentagen gehört bzw. kennen diese. 68 Prozent der unter 30-Jährigen wollen am Black Friday oder Cyber Monday einkaufen.

Ein Schnäppchentag ist nicht genug: Immer mehr Händler machen aus dem Rabattspektakel Black Friday, diesmal am 29. November, eine ganze Sonderangebotswoche oder gar einen Black-Friday-Monat. Hauptsache, die Kauflust der Kunden wird angestachelt. Untersuchungen zeigen aber, dass die Preisnachlässe nicht so hoch sind wie gedacht. Dem Handel fressen die Rabatte auch Erträge weg. Konsumentenschützer warnen vor Fakeshops.

Preisersparnis bei durchschnittlich 6%

Der Nutzen für Konsumenten ist umstritten. Die Preisnachlässe am Black Friday sind laut einer Studie des Preisvergleichsportals Idealo trotz aller Ankündigungen eher bescheiden. Die Markenbeobachter hatten im vergangenen Jahr rund um den Black Friday die Preisentwicklung bei mehr als 2.500 Produkten beobachtet. Das Ergebnis: Drei Viertel der Produkte waren am Schnäppchentag zwar günstiger als in den vier Wochen davor. Doch lag die durchschnittliche Preisersparnis in den 50 wichtigsten Produktkategorien lediglich bei 6 Prozent. Nur jedes siebente überprüfte Produkt verdiente mit einer Preisreduzierung um mindestens 20 Prozent wirklich den Namen Schnäppchen.

Vorsicht, Fake-Shops im Umlauf!

Verbraucherschützer warnen vor Fakeshops und hohen Rabatten für schlecht absetzbare Ware, die die Händler anders nicht loswerden. "Oft gibt es die hohen Nachlässe nur für die Ladenhüter. Top-Produkte sind in der Regel nicht viel günstiger als während des restlichen Jahres", sagte etwa Rechtsexpertin Tatjana Halm von der Verbraucherzentrale Bayern laut Nachrichtenagentur AFP. Sie riet dazu, vor allem bei größeren Anschaffungen die Preise langfristig zu vergleichen.

Die Schnäppchenjagd werde verstärkt auch von Kriminellen genutzt, warnt die Arbeiterkammer Niederösterreich. "Über Fakeshops werden günstige Preise geboten, für die Ware wird per Vorauskasse bezahlt - aber die bestellten Produkte werden nie geliefert", so die Vorgehensweise der Betrüger laut AK. Würden Markenprodukte also zu auffällig günstigen Preisen angeboten, sei Vorsicht geboten.

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