TV-Altmeister Rudi Carrell bleibt unvergessen

Teilen

Seine Unterhaltungssendungen wie "Am laufenden Band" und seine Comedy-Shows wie "Rudis Tagesshow" sind bis heute unvergessen. Fernseh-Altmeister Rudi Carrell wäre an diesem Samstag (19.12.) 75 Jahre alt geworden. Und das, was er wenige Wochen vor seinem Tod im Juli 2006 äußerte, ist wahr geworden: "Ich werde noch lange als Wiederholung weiterleben."

Seine Sketche sind immer wieder auf verschiedenen Fernsehkanälen zu sehen. Im Gästebuch einer inoffiziellen Fanseite im Internet schreiben viele Bewunderer noch heute: "Rudi war der Größte" und "Danke für die schönen Stunden". Wie kaum ein anderer Entertainer hat Rudi Carrell, geboren als Rudolf Wijbrand Kesselaar im niederländischen Alkmaar, mehr als 40 Jahre deutsche Fernsehgeschichte geschrieben und die Herzen der Zuschauer erobert. Seine Samstagabend-Show "Am laufenden Band" (1974-1979) erreichte Einschaltquoten von bis zu 64 Prozent. Und Carrell liebte seine Zuschauer. "Die größte Ehrung ist die Art und Weise, wie das Publikum auf der Straße mit mir umgeht. Sie sind immer nett zu mir", sagte Carrell, der ansonsten für Ehrungen nicht viel übrig hatte.

Von seinem Publikum verabschiedete er sich wenige Monate vor seinem Tod mit einem bewegenden Auftritt bei der ZDF-Gala zur Verleihung der Goldenen Kamera. Mit brüchiger Stimme und von seiner schweren Krebserkrankung gezeichnet, bedankte sich Carrell für die Auszeichnung, die er für sein Lebenswerk erhielt. Es war sein letzter Live-Auftritt vor Kameras.

Dass der Spaßmacher der Nation, der stets mit neuen Gags und Witzen brillierte, auch eine andere Seite hatte, wollen Carrells Tochter Annemieke Kesselaar Klar und sein Schwiegersohn Dieter Klar in einem Film zeigen. "Unser Bruder, Vater, Opa Rudi genannt Carrell" läuft nach Angaben von Radio Bremen am Sonntag um 15.45 Uhr in der ARD. In dem 45 Minuten langen Film kommen Familienmitglieder, Freunde, Nachbarn und Kollegen zu Wort - musikalisch umrahmt mit Chansons von Rudi Carrell. Knapp dreieinhalb Jahre nach seinem Tod sei so ein Porträt entstanden, das vielfach überrasche, unter anderem wegen zahlreicher Aufnahmen aus dem Privatarchiv der Familie.

Carrell kam 1965 zum deutschen Fernsehen. Seit 1975 lebte er in dem kleinen Ort Wachendorf bei Syke in der Nähe von Bremen. Zuletzt produzierte er die RTL-Comedy-Show "7 Tage - 7 Köpfe". Nach fast 300 Sendungen endete sie am 30. Dezember 2005. Verheiratet war Rudi Carrell seit 2001 in dritter Ehe mit Simone. Sein Grab ist auf dem Friedhof in Syke-Heiligenfelde. Dort wurde er neben seiner zweiten Frau Anke beigesetzt. In seinem Heimatort Alkmaar erinnert eine 90 Zentimeter große Bronze-Büste an den Altmeister der Unterhaltung.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.