Rock-Göre Pink ist 30

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Die selbstbewusste Sängerin Pink ist schrill, extrovertiert, tätowiert und schmeißt auch gerne mal mit Sachen um sich. "Pink ist so sexy, wenn sie sauer ist", kommentierte das US-Musikfachmagazin "Rolling Stone" amüsiert. Auch in eine Musik-Schublade lässt sich die Amerikanerin nicht pressenm, denn ihre temporeichen Rocksongs vereinen viele Einflüsse. Heute feiert Pink ihren 30. Geburtstag.

Die Texte der Grammy-Gewinnerin, die sie oft selbst schreibt, enthalten viel Wut. Pinks Nummer-Eins-Hit "So What" - geschrieben nach der Trennung von ihrem Mann, dem Motocrossfahrer Carey Hart - ist ein Beispiel für gut platzierten Ärger. "So, so what, I'm still a rock star (...) and I don't need you" (Ich bin immer noch ein Rockstar und ich brauche dich nicht), schreit sie da trotzig ins Mikrofon. Gestimmt hat das wohl nicht - mittlerweile hat sich das Paar wieder versöhnt. Zu ihren zahlreichen Hits zählen auch "Trouble" (Ärger) und "Get The Party Started".

Pink wollte nie auf Aussehen und Stimme reduziert werden und provoziert immer wieder ganz bewusst. So prangert sie beispielsweise in "Stupid Girls" von 2006 den Schönheitswahn im Showbusiness an. In "Dear Mr. President" von 2007 rechnet sie mit dem damaligen US-Präsidenten George W. Bush und seiner Irak-Politik ab. "How do you sleep while the rest of us cry?" (Wie können Sie schlafen, während wir weinen?), "How do you dream when a mother has no chance to say goodbye?" (Wie träumen Sie, wenn eine Mutter nicht Abschied nehmen kann?), "How do you walk with your head held high?" (Wie können Sie noch erhobenen Hauptes gehen?), "Can you even look me in the eye, and tell me why?" (Können Sie mir wenigstens in die Augen sehen und sagen, warum?).

Die Stimme von Pink, die 1979 in Philadelphia als Alecia Beth Moore zur Welt kam, ist so wandelbar wie ihre Haarfrisuren (derzeit platinblond und kurz geschnitten). In "Unwind" beispielsweise, einer Hommage an die früh gestorbene Janis Joplin, klingt sie fast so rau, alkohol- und drogenumnebelt wie ihr Vorbild. "I'm troubled, I'm brillant and miserable too/That's why I am so funny", heißt es darin.

"Ich habe den Song über sie (Joplin) geschrieben, aber erst danach kapiert, dass jede Strophe auch auf mich zutrifft. Ich habe mich immer sehr mit ihr identifiziert. Ich glaube, der Unterschied zwischen ihr und mir ist jedoch, dass ich überleben werde. Hoffentlich", sagte Pink in einem Interview. Joplin, die mit 27 starb, hat sie nun schon um drei Lebensjahre übertroffen.

Als weiße R&B-Sängerin war sie bei ihrem ersten Album "Can't Take Me Home" (2000) noch eine Außenseiterin. "Ich hatte nicht viel kreative Kontrolle bei meinem ersten Album. Ich war einfach froh, nicht mehr bei McDonald's arbeiten zu müssen", sagt sie im Rückblick. Für den Song "Lady Marmelade" vom Soundtrack des Kinofilms "Moulin Rouge" wurde sie zusammen mit Christina Aguilera, Lil' Kim und Mýa berühmt. Seit ihrem Erfolgsalbum "Missundaztood" (2001), das sich acht Millionen Mal verkaufte, gilt sie als etabliert.

Nach einer phänomenal erfolgreichen dreimonatigen "Funhouse Tour" für ihr fünftes Studioalbum durch Australien (58 Auftritte) kommt sie rechtzeitig zu ihrem 30. Geburtstag wieder in die USA zurück. Am 17. Dezember tritt sie in der Wiener Stadthalle auf.

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