Prinz William übernachtete wie ein Obdachloser

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Ein Prinz als Obdachloser: Der britische Prinz William (27) hat eine Nacht in eisiger Kälte auf der Straße verbracht. Er legte sich mit einem Schlafsack neben mehrere Mülltonnen in der Nähe der Blackfriars Bridge in London, berichtete die Obdachlosen-Wohltätigkeitsorganisation Centrepoint am Dienstag.

William ist Schirmherr der Vereinigung, die die ungewöhnliche Aktion am vergangenen Dienstag organisiert hatte. Gemütlich wie im Prinzengemach ging es dabei nicht zu. In jener Nacht herrschten in London Minusgrade, und als Matratze mussten Pappkartons herhalten. William wollte mit der Aktion auf die Probleme von Obdachlosen aufmerksam machen.

Der Vorsitzende der Hilfsorganisation, Seyi Obakin, schlief neben dem Prinzen und dessen Privatsekretär. Er erzählte auf der Website von Centrepoint, der "haarigste Moment" sei gewesen, als sie fast von einem Straßenkehrer überrollt worden seien. William habe unbedingt mitmachen wollen, "um ein bisschen besser zu verstehen, was Obdachlose jede Nacht durchmachen".

Das Büro des Prinzen erklärte, das Trio habe nicht viel Schlaf bekommen und nur hin und wieder gedöst. Um sechs Uhr morgens brach die kleine Gruppe dann zu einer Tour durch das Londoner West End auf, um zu sehen, wo Obdachlose schlafen. Danach hatte William die Möglichkeit, sich in einer Unterkunft von Centrepoint zu duschen und umzuziehen; auch ein warmes Frühstück stand bereit.

William sagte: "Ich habe nach einer Nacht nicht einmal eine kleine Ahnung wie es ist, jede Nacht auf der Straße zu schlafen." Er hoffe, dass er den "Schwächsten auf unseren Straßen" helfen könne. Obakin hatte William im März gefragt, ob er sich auf die Aktion einlassen würde. "Ich habe aber nicht gedacht, dass er die Herausforderung annimmt."

Auf der Homepage der Organisation ist ein Foto des Prinzen zu sehen, wie er mit Kapuzenpullover, Mütze und Jeans vor seinem Schlafsack steht. "Wir haben so viel Vorsicht wie möglich walten lassen", sagte Obakin. "Aber es gab keinen Schutz vor der bitteren Kälte, vor dem harten Betonboden oder vor der Angst, von Drogendealern und Zuhältern angesprochen zu werden."

William, der Zweite in der britischen Thronfolge, ist seit 2005 Schirmherr von Centrepoint. Schon seine Mutter Diana hatte sich für die Organisation eingesetzt.

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