Polanski wegen fehlender Kaution weiter in Haft

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Weil er die Kaution von umgerechnet drei Millionen Euro noch nicht gezahlt hat, sitzt der Starregisseur Roman Polanski weiter im Bezirksgefängnis im schweizerischen Winterthur. Erst wenn das Geld hinterlegt sei, könne er in den Hausarrest entlassen werden.

Entsprechende Berichte bestätigte das Bundesamt für Justiz. Der 76-jährige Polanski war am 26. September bei der Anreise zum Filmfestival in Zürich verhaftet und auf Ersuchen der USA in Auslieferungshaft genommen worden. Ihm wird vorgeworfen, 1977 in den USA eine 13-Jährige vergewaltigt zu haben. Einer Strafe hatte sich der Regisseur, der auch die französische Staatsbürgerschaft besitzt, durch Flucht entzogen.

Das Geld für die Kaution soll nach Medienberichten über die Verpfändung von Polanskis Wohnung in Paris aufgebracht werden. Es werde wohl Ende der Woche werden, bis Polanski in sein elektronisch gesichertes Haus gebracht werden könne, hieß es in Bern. Dort soll er dann auf den Ausgang des Auslieferungsverfahrens warten. Eine elektronische Fußfessel werde Polanski erst bei dessen Ankunft in seinem Chalet in Gstaad angelegt, sagte ein Justizsprecher.

Das Schweizer Bundesstrafgericht hatte vergangene Woche nach einer Haftbeschwerde entschieden, Polanski gegen Kaution und Hinterlegung seiner Papiere in die elektronisch überwachte Freiheit zu entlassen. Dagegen hatte das Justizministerium keinen Einspruch mehr eingelegt, obwohl angeblich weiter Fluchtgefahr besteht. Dem Cineasten droht in den USA eine Höchststrafe von zwei Jahren.

Seit Tagen harren vor dem Chalet etwa zwei Dutzend Medienvertreter aus aller Welt aus. Sie wollen die Ankunft des Starregisseurs nicht verpassen.

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