Polanski-Anwälte gehen erneut in L.A. vor Gericht

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Mit einem weiteren Antrag kämpfen die Anwälte von Roman Polanski (76) in Kalifornien um ein Ende des langjährigen Verfahrens gegen den Starregisseur. Nach einem Bericht der "Los Angeles Times" machten die Juristen am Donnerstag vor einem Berufungsgericht Verfahrensfehler geltend, die Staatsanwaltschaft und Richter bei dem Prozess 1977 durch geheime Unterredungen begangen haben sollen.

Von dem inzwischen verstorbenen Richter Laurence J. Rittenband und anderen Beteiligten sei Polanski damals unfair behandelt worden. Der Regisseur sollte daher nicht an die Behörden in Kalifornien ausgeliefert werden, so die Forderung. Polanski war im vorigen September wegen eines US-Haftbefehls bei der Einreise in die Schweiz verhaftet worden. Die amerikanischen Behörden werfen ihm vor, 1977 eine 13-Jährige missbraucht zu haben. Gegen eine Millionen-Kaution wurde Polanski Anfang Dezember aus der Auslieferungshaft entlassen. Er bekam eine elektronische Fußfessel und darf sein Chalet im Prominentenort Gstaad nicht verlassen. Mitte Januar lehnte ein Richter in Los Angeles einen Antrag von Polanskis Anwälten auf Verurteilung in Abwesenheit ab.

Ein Berufungsgericht hatte im Dezember angeregt, die Vorwürfe gegen den Filmemacher auch ohne seine Rückkehr in die USA zu prüfen. Das Gremium räumte ein, dass bei dem Prozess in den 1970er Jahren möglicherweise Fehler gemacht wurden, die jetzt einen Freispruch des 76-Jährigen rechtfertigen könnten. Auch die Fernsehdokumentation "Roman Polanski: Wanted and Desired" aus dem Jahr 2008 deckte juristische Pannen im Zusammenhang mit Richter Rittenband auf.

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