Mirjam Weichselbraun gibt Theater-Debüt

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Das American Film Institute wählte ihn zur "besten amerikanischen Komödie aller Zeiten": Billy Wilders 1959 erschienener Film "Some Like It Hot" mit Marilyn Monroe in der Rolle der "Sugar Kane" ist legendär. Nun gibt TV-Star Mirjam Weichselbraun in dieser großen Rolle ihre Bühnen-Debüt, Werner Sobotka inszeniert "Sugar - Manche mögen's heiß" für das Theater in der Josefstadt in den Kammerspielen.

Premiere ist am 10. September. Für die 27-jährige Tirolerin ist es "definitiv die größte Herausforderung, der ich mich seit langem stelle", wie sie im Gespräch mit der APA erzählte. Weichselbraun, die zuletzt "Dancing Stars" moderierte und mit Maximilian Schell für "Die Rosenkönigin" vor der Kamera stand, stellt sich mit ihrem Theaterdebüt nun "selbst auf den Prüfstand" und riskiert es auch, "auf die Nase zu fallen". Neu ist für sie nicht nur die Arbeit auf kleinem Raum, auch hat sie seit längerem erstmals wieder einen geregelten Arbeitstag. Nach den Proben geht sie zum Gesangsunterricht bei Monika Ballwein, danach "wie eine alte Frau früh ins Bett".

50 Jahre nach dem erfolgreichen Film hält Weichselbraun die Verwechslungskomödie immer noch für unterhaltsam: "Humor ist manchmal zeitabhängig, aber Unterhaltung nicht", so die Schauspielerin, die weiß, dass es "an mir liegt, dass die Sugar in diesem Stück überlebt und die Leute ihr eine Chance geben". "Sugar Kane ist super! Es ist schade, dass ich niemanden kenne, der so ist wie sie", sagt Weichselbraun, die die Figur zwar als naiv bezeichnet, was aber nicht mit dumm verwechseln zu sei: "Sie ist sehr fröhlich und offen, eine, die einmal mehr aufsteht als sie hinfällt. Und sie will nicht nicht nur einfach einen reichen Typen, der muss auch einfühlsam sein." Sugar Kane habe "keine zweite Ebene, sie sagt, was sie sich denkt, so viele Leute gibt es gar nicht mehr, die das noch tun". Als Zuschauer müsse man sich davon lösen, heutige Frauen zu sehen.

Dass Weichselbraun ins Theaterfach schnuppert, hat sie Josefstadt-Direktor Herbert Föttinger zu verdanken, der sie angerufen hat und "gefragt, ob ich schon mal mit dem Gedanken gespielt habe, Theater zu spielen". Nach einem Vorgespräch und der Audition hatte sie die Zusage und musste feststellen: "Das sind zwei komplett unterschiedliche Berufe. Genauso wie einer Schreiner gelernt hat und dann Französischprofessor sein soll. Es gibt keine Gemeinsamkeiten." Zwar sei Moderieren auch eine Rolle, aber auch das Schauspielen vor einer Kamera sei etwas völlig anderes. Anfangs sei es "schon schwer gewesen", neben ihren Kollegen zu stehen: "Die anderen waren alle Vollprofis, die ich nur bewundernd angeschaut habe. Ich wollte nicht, dass ich daneben absacke. Aber mittlerweile ist auch bei mir die Spielfreude hinzugekommen."

Regisseur Werner Sobotka "geht genau richtig mit mir um und weiß, wo er mir noch Zeit geben muss und wo er mich pushen kann. Er ist so ein detailverliebter Mensch, das sieht man dem Stück auch an." Wie es mit weiteren Projekten aussieht, kann sie noch nicht sagen, derzeit konzentriere sie sich voll und ganz auf "Sugar". Allerdings könne sie sich - wie auch andere Moderatoren-Kolleginnen - vorstellen, ein Buch zu schreiben, wofür allerdings die Zeit fehle. "Vorstellen kann ich mir Beobachtungen, ein bisschen wie Pop-Journalismus. Ich finde, wir sind eine spannende Generation, die gerade erwachsen geworden ist."

(Das Gespräch führte Sonja Harter/APA)

INFO: "Sugar - Manche mögen's heiß" von Peter Stone, Regie: Werner Sobotka. Mit u.a. Mirjam Weichselbraun, Martin Niedermair, Boris Pfeifer und Siegfried Walther. Musik von Jule Styne, Gesangstexte von Bob Merrill, nach dem Film "Some Like It Hot" von Billy Wilder und I. A. L. Diamond, basierend auf einer Story von Robert Thoeren. Musikalische Leitung: Christian Frank. Premiere: 10. September, Kammerspiele. Karten unter Tel. (01) 42 700 410 oder http://www.josefstadt.org)

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