Lindsay Lohan kommt zum Wiener Opernball

20.01.2010

Eine gefallene Disney-Prinzessin kommt zum Opernball. Wie Baumeister Richard Lugner bei seiner Pressekonferenz am Mittwoch verkündete, wird am 11. Februar die US-Schauspielerin Lindsay Lohan seine Seite zieren.

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Die 23-Jährige, die vor allem durch Disney-Komödien bekanntgeworden ist, hat in den vergangenen Jahren weniger durch Filme als durch Alkoholmissbrauch und anderen Skandalen Schlagzeilen gemacht. Lugner hat vorgesorgt: "In unserer Loge wird es Mineralwasser statt Champagner geben, weil diese Probleme sind Vergangenheit, die wollen wir nicht wieder heraufbeschwören." "Mörtel" nutzte seinen Auftritt auch für eine Attacke gegen Moderator Alfons Haider.

Lugner verteidigte die Ehre seines Gastes standhaft. "Sie hat viel gemacht", meinte der Baumeister. Dabei sei die "junge Frau" halt kurzfristig auch auf "die schiefe Bahn gekommen". Diese Bahn beinhaltete laut Medienberichten: Alkohol- und Drogenexzesse samt Verurteilungen wegen Trunkenheit am Steuer (und 84-minütigen Gefängnisaufenthalts). Ende 2008 sorgte Lohan mit ihrer lesbischen Beziehung zu Samantha Ronson, der Schwester von Musikproduzent Mark Ronson, für Futter für die Yellow-Press.

Auch ihrem Ruf, nicht ganz einfach zu sein, wurde sie bereits im Vorfeld gerecht. "Ich hatte noch nie so viele Extrawünsche", so Lugner. Das Management hat dabei aber offenbar vor allem die Sicherheit von Lohan im Auge - wohl nicht zuletzt, da sich die chaotischen Zustände rund um Lugners Loge inzwischen bis nach Amerika herumgesprochen haben. "Sie wollten zum Beispiel wissen, wo in der Oper und im Hotel die Notausgänge sind", meinte der Baumeister.

Dass er mit seinem schrillen Gast auch heuer wieder für Chaos am Opernball sorgen wird, nimmt Lugner gelassen. "Naja, es wird hektisch werden", sagte er. Einen Plan, wie er das vorprogrammierte Gedränge lösen kann, hat der Baumeister nicht. "Es gibt so gescheite Leute wie den Staatsoperndirektor Ioan Holender, die den Opernball organisieren, denen überlasse ich das Feld", höhnte er. Für seine Security-Mitarbeiter soll es aber eine eigene Schulung geben.

Zum ersten Mal mit dabei ist Tochter Jacqueline (16), die heuer erneut den Gast ausgesucht hat. Sie wird gemeinsam mit ihrem Freund Helmut Werner (25) den Ball besuchen. Lugner (77) wird von "Katzi" Anastasia (20) begleitet. "Das wird sicher ein toller Abend, der mir in Erinnerung bleiben wird", meinte Jacqueline. Wie "Katzi" mit Lohan kommunizieren wird, ist noch nicht ganz klar: "Ich glaube, ich muss noch einen Englisch-Kurs machen."

Wann Lohan nach Wien kommen wird, ist Lugner zufolge noch unklar. Am 10. Februar ist jedenfalls um 13.00 Uhr die obligate Pressekonferenz geplant, um 14.00 Uhr folgt die Autogrammstunde in der Lugner City. Wohnen wird Lindsay Lohan im Hilton Hotel. Dass der Zeitplan auch heuer wieder nicht unbedingt in Stein gemeißelt ist, zeigte sich aber schon bei der Pressekonferenz. Ein Lugner versprochenes Begrüßungsvideo Lohans traf nicht rechtzeitig ein. "Es gab irgendwelche Probleme mit dem Ballkleid", mutmaßte der Baumeister.

Lugner nutzte seine Pressekonferenz auch für eine Attacke gegen den ORF-Moderator des Opernballes Alfons Haider, nach dessen umstrittenen Aussagen über Österreich in der Satire-Sendung "Willkommen Österreich". Eine einfache Entschuldigung reicht dem Baumeister da längst nicht mehr. "Er soll Buße tun, wir sind ein katholisches Land", zürnte der ehemalige Präsidentschaftskandidat. Haider solle etwa sein Honorar für den Ball für einen guten Zweck spenden. Die Wut Lugners könnte nach der Lektüre der Mittwoch-Ausgabe des "Standard" noch weiter steigen: Die Zeitung berichtet, dass Haider im Zuge seines skandalisierten Auftrittes seinen geliebten Opernball gar als "Wichserei" bezeichnet haben soll.

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