Detlev Buck feiert seinen 47. Geburtstag

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Im Jänner kommt sein neuer Film in die Kinos, "Same Same But Different" erzählt die wahre Geschichte einer Liebe zwischen einem jungen Deutschen, gespielt von David Kross, und einer kambodschanischen Prostituierten, die HIV-positiv ist. Das ist ziemlich harte Kost, aber Detlev Buck, der am 1. Dezember 47 wird, ist längst nicht mehr nur der Mann für leicht skurril angehauchte Komödien.

Der Norddeutsche kann längst auch anders: Vor drei Jahren brachte er mit "Hände weg von Mississippi" einen Kinderfilm heraus, zuvor sorgte er mit seinem drastischen Sozialdrama "Knallhart" für reichlich Diskussionsstoff. Und Bucks Hauptdarstellerin war das bislang nicht als Charakter-Schauspielerin aufgefallene Ex-Model Jenny Elvers-Elbertzhagen - die ihre Sache aber gar nicht schlecht machte. Für Überraschungen ist Detlev Buck also immer gut.

Er gilt immer noch als bunter Hund in der eher akademisch geprägten deutschen Filmszene - und dies hat eine Menge mit seiner Herkunft zu tun. Detlev Buck wuchs auf einem Bauernhof in der Nähe von Hamburg auf und absolvierte nach Abitur und Zivildienst eine Lehre als Landwirt in Schleswig-Holstein und ein praktisches Jahr auf einem bayerischen Bauernhof. Aber den Jungbauern zog es zum Film. An der Hamburger Schauspielschule wurde er nicht genommen, aber der Erfolg seines Debütfilms "Erst die Arbeit und dann", in dem er selbst die Hauptrolle spielte, ermöglichte ihm ein Studium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin.

Nach einigen Kurzfilmen legte Buck 1991 mit "Karniggels" seinen ersten abendfüllenden Spielfilm vor. Die Krimi-Komödie mit den Newcomern Ingo Naujoks, Bernd Michael Lade und Julia Jäger spielte natürlich auf dem flachen Land in Norddeutschland. Für Schauspieler hatte Buck von Anfang an ein gutes Händchen. Der Durchbruch gelang ihm zwei Jahre später mit dem Roadmovie "Wir können auch anders". Die komisch-skurrile Odyssee mit Joachim Król und Horst Krause als Bruderpaar in den Hauptrollen zählt längst zu den deutschen Komödien-Klassikern.

An diesen Erfolg konnte Buck danach nicht wirklich anknüpfen. Die Knast-Komödie "Männerpension" (1995) mit Til Schweiger oder die Heilsarmee-Klamotte "Liebe Deine Nächste" (1998) mit Heike Makatsch und Moritz Bleibtreu lockten zwar sehr viele Zuschauer ins Kino, aber die Kritiken waren zu Recht durchwachsen. Auch das Provinz-Drama "Liebesluder" (2000) konnte nicht wirklich überzeugen. Der Kritiker der "Münsterschen Zeitung" meinte: "Der Regisseur erzählt uns einen Scherz. Kommt eine flotte Biene in ein Dorf, verführt die verheirateten Männer vom Privatflieger-Club, gaukelt ihnen eine Schwangerschaft vor und erpresst sie, was die Gockel aufscheucht und in chaotische kriminelle Verwicklungen treibt. Leider dauert es 91 Minuten, bis man merkt, dass tatsächlich keine Pointe mehr folgt".

Danach war für Buck erst einmal Schluss. Er verlegte sich auf die Schauspielerei (unter anderem in "Sonnenallee" oder "Herr Lehmann") und drehte Werbefilme. Bis ihm mit "Knallhart" ein rundes Comeback gelang. Und immer wieder ist der in Berlin lebende Vater dreier Töchter auch als Schauspieler aktiv, zuletzt spielte er einen Patriarchen in Michael Hanekes Drama "Das weiße Band". Auch in österreichischen Filmen wird der Norddeutsche gern gesehen: So war er in Andrea Maria Dusls "Blue Moon" (2002) an der Seite von Josef Hader zu sehen. Weiters spielte er in Alexander Hahns "Midsummer Madness" und in Michael Glawoggers "Nacktschnecken" - zuletzt war er heuer in "Contact High" (ebenfalls von Glawogger) zu sehen.

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