Christoph Waltz und das Spiel mit dem Hype

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Christoph Waltz will sich einen Tag vor der 82. Oscar-Verleihung "keinen kindischen Fantasien" hinsichtlich des Hypes um seine Person hingeben. "Am Montagmorgen ist es vorbei, am Montagabend haben sich die Wogen geglättet und am Dienstag wird man wieder zum normalen Tagesablauf übergehen", sagte Waltz am Samstagnachmittag beim deutschen Oscar-Empfang in der Villa Aurora in Los Angeles.

Der Übergang zur Normalität werde "nicht ganz einfach, aber es wird schon einen Versuch wert sein". Der Medienrummel um den in den vergangenen Wochen großteils völlig abgeschotteten österreichischen Star, der für seine Rolle in Quentin Tarantinos "Inglourious Basterds" als bester Nebendarsteller nominiert ist, sorgte auch in der Villa für heftiges Gedränge. "Ich bin überhaupt nicht untergetaucht", verneinte der 53-Jährige entsprechende Fragen, "von meiner Warte aus hat mich keiner gesucht. Es ist die ganze Zeit ein Spiel - aber was ist ernst, was ist Spiel, wer entscheidet das? Wer ist die Jury, die den Unterschied macht? Ich bin's nicht."

Christoph Waltz begrüßte bei dem Empfang nicht zuletzt die beiden weiteren österreichischen Oscar-Nominierten, Regisseur Michael Haneke und Kameramann Christian Berger, herzlich. Schwingt hier auch eine gewisse Freude für Österreich mit? "Ich freue mich 24 Stunden täglich über Österreich, 365 Tage im Jahr und das seit 53 Jahren", meinte Waltz augenzwinkernd und fügte hinzu: "Ich freue mich, Christian Berger zu sehen - nicht, weil er Österreicher ist, sondern weil er Christian Berger ist. Ich freue mich auch ihn zu sehen, wenn er nicht gewinnt."

Waltz' Auszeichnung am Sonntagabend gilt - im Gegensatz zu jenen für Haneke und Berger - allgemein als so gut wie sicher, der Oscar weniger als offene Wahl als vielmehr als Krönung seiner hervorstechenden Leistung. Was wird er denn tun, wenn die größte Aufregung vorbei ist? "Ich werde wieder anfangen zu arbeiten", meinte Waltz nüchtern - und das definitiv weiter in Hollywood. Bekannt sind bisher Engagements im Superhelden-Film "The Green Hornet" von Michel Gondry, im Freud-Film "The Talking Cure" von David Cronenberg und in der Romanverfilmung "Wasser für die Elefanten" des gebürtigen Wieners Francis Lawrence.

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