Christian Berger: Später Ruf nach Hollywood

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Seit vielen Jahren leistet der Tiroler Christian Berger Kameraarbeit auf höchstem Niveau. Wenige Tage nach seinem 65. Geburtstag hat ihn nun endlich der Ruf nach Hollywood ereilt. Nach zahlreichen Auszeichnungen für seine Kameraarbeit an Hanekes Schwarz-Weiß-Drama "Das weiße Band" in den vergangenen Monaten ist die Oscar-Nominierung für Berger nun der vorläufige Karriere-Höhepunkt.

Schon die American Society of Cinematographers (ASC) hatte den am 13. Jänner 1945 in Lans bei Innsbruck geborenen Drehbuchautor, Produzenten, Kameramann und Regisseur für seine malerischen Einstellungen im Film von Michael Haneke zum "Kameramann des Jahres 2009" gekürt. Berger, der auch als Universitätsprofessor an der Filmakademie Wien tätig ist, erfuhr von der heutigen Nominierung in Innsbruck, wo er eine Lecture hielt.

Seine Karriere begann der heute in Wien lebende Tiroler 1968 als ständiger freier Mitarbeiter beim ORF-Landesstudio für Tirol und Vorarlberg. In den 1970er Jahren gründete er seine eigene Produktionsfirma und arbeitete an Dokumentarfilmen und Bildberichterstattungen, wirkte aber auch als Regisseur, Produzent oder Co-Autor an Fernsehproduktionen mit. 1985 erhielt Berger für seinen ersten Spielfilm "Raffl" den Max-Ophüls-Preis und ein Jahr später den Österreichischen Staatspreis für Filmkunst.

Es folgten weitere Spielfilme wie "Hanna Monster, Liebling" (1988/89) oder "Mautplatz" (1994). Als Kameramann arbeitete Berger u.a. für Luc Bondy, Wolfgang Glück, Amos Gitai und Michael Haneke (u.a. "Benny's Video", "Die Klavierspielerin", "Cache"). Gemeinsam mit Christian Bartenbach gilt Berger als Erfinder eines innovativen Beleuchtungssystems namens Cine Reflect Lighting System, das mehr Flexibilität für Schauspieler und Regie ermöglicht und zuletzt auch beim "Weißen Band" zum Einsatz kam.

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