Charlotte Roche sind Lügner lieber als Langweiler

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Die deutsche Buchautorin und Fernsehmoderatorin Charlotte Roche (31) hat lieber einen Lügner als einen Langweiler in ihren Talkshows. "Ich bin ja dafür, dass ein Gast lieber lügt, damit es unterhaltsam wird, als eine langweilige Wahrheit zu erzählen", sagte sie im Interview des Magazins "Der Spiegel".

Auch für ihre neue Sendung "3 nach 9", bei der Roche am 11. September an der Seite von Giovanni di Lorenzo ihr Debüt gibt, wünsche sie sich Unterhaltsames. "Auch dem konservativsten Publikum ist es lieber, wenn es vorm Fernseher nicht einschläft." Diese Gefahr habe manchmal auch bei der Radio-Bremen-Talkshow "3 nach 9" bestanden. "Das liegt auch an dieser sehr, sehr schweren Ernsthaftigkeit."

Die Zuschauer bräuchten aber keine Angst zu haben: "Ich habe nicht vor, meine Gäste zu beleidigen." Nach dem Rummel um ihren Bestseller "Feuchtgebiete" habe sie sich verändert - sie sei nicht mehr die "Zoten-Charlotte", wie der "Spiegel" es ausdrückte. "Nein, ich kann nicht mehr. Es gibt eine Erschöpfung. Ich war mal eine verbale Sau, aber ich bin es nicht mehr."

Das Buch, von dem weit über eine Million Exemplare verkauft wurden, habe ihr Leben eine Zeit lang beherrscht. "Ich war wie ein Buch auf zwei Beinen, das durch die Gegend läuft (...) Es ist ja nicht leicht auszuhalten, dass jeder denkt, die wäscht sich nicht, die ist tierisch behaart, und ganz sicher hat sie Hämorrhoiden (...) Das Buch ist zu einem Monster geworden. Man ist zu viel in den Köpfen der Leute."

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