Leading-Ladies-Preisträgerin

Nina Proll erklärt MeToo-Kontroverse

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Die Schauspielerin ging in ihrer Dankesrede wieder auf Feminismus-Debatte ein.

Sonja Kirchberger übergab bei den gestrigen Leading Ladies Awards den Preis in der Kategorie Unterhaltung. In ihrer Laudatio kam die Schauspielerin schnell zum Kern der Sache und dem Publikum war sofort klar, wem sie den Preis überreichen würde: "Die Metoo-Debatte hat uns alle sehr bewegt und wir alle hatten unsere Meinung dazu. Sie hat ihre ganz eigene Meinung."

Leading Ladies Gala
© Artner

"Ich glaube aus tiefstem Herzen an die Ebenbürtigkeit von Mann und Frau"

Von Nina Proll gab es für die Laudatorin eine feste Umarmung. Die Schauspielerin nahm in ihrer Dankesrede zu der Kontroverse rund um ihre #Metoo-Äußerungen aus dem Vorjahr Stellung: "Ich freue mich wirklich sehr, aber ich muss sagen, ich werde nicht ganz schlau aus dem Preis und dem vergangenen Jahr. Es hat mir vielleicht eines gezeigt, dass die Vorstellung davon, was Feminismus und Gleichberechtigung sein soll, wie man das leben muss oder kann, sehr unterschiedlich sein können.“

Ihren persönlichen Zugang zum Feminismus erklärte sie folgendermaßen: „Für mich ist es halt so, dass ich wirklich aus tiefstem Herzen an die Ebenbürtigkeit von Mann und Frau glaube. Wir sind wirklich gleichwertig im besten Sinne des Wortes", so Proll. "Und ich glaube auch daran, dass ich ein emanzipiertes, selbstbestimmtes Leben führen kann und es gleichzeitig genießen kann, das sexuelle Objekt eines Mannes zu sein - das ist für mich kein Widerspruch" – damit sorgte die Schauspielerin wieder für einen nicht unumstrittenen Sager.

Leading ladies
© Kernmayer


„Ich glaube auch, dass, wer die gleiche Rechte hat, um die gleichen Pflichten nicht herumkommen wird. So wie wir nicht nur das Wahlrecht haben, haben wir auch die Pflicht, wählen zu gehen. So wir nicht nur das Sorgerecht haben für unsere Kinder, haben wir die Pflicht, für unsere Kinder zu sorgen. Genauso haben wir nicht nur das Recht, Macht zu übernehmen oder Verantwortung für uns selbst, sondern auch die Pflicht“, führte Proll weiter aus.  

Zum Abschluss brachte die Schauspielerin altes Zitat: „'Wenn eine Frau das Recht hat, das Schafott zu betreten, muss sie auch gleichermaßen das Recht haben, die Bühne zu betreten.' - In diesem Sinne bedanke ich mich für diese Tribüne und diesen Preis und ich werde mich auch weiterhin dem medialen Schafott stellen, so es denn sein soll."

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