Kosmische Weihnachtsbeleuchtung

Komet Leonard funkelt in Erdnähe

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Ein Gast aus der tiefschwarzen Finsternis des Weltalls nähert sich unserem grünen Planeten: Der Weihnachtskomet Leonard war am vergangenen dritten Adventsonntag am Himmel zu bestaunen. 

Sein Vorgänger Komet Neowise war zuvor im Dezember 2020 am Firmament erkennbar. Benannt wurde der Himmelskörper nach seinem Entdecker, dem amerikanischen Astronomen Gregory J. Leonard, der Leonard erstmals am 3. Jänner vom Mount Lemmon Observatory in Arizona aus erspähte. Zu diesem Zeitpunkt war der Komet noch zig Millionen Kilometer weit entfernt und einzig durch große Teleskope erkennbar.

 

„Dreckige Schneebälle“

 

Kometen werden auch als „dreckige Schneebälle“ bezeichnet, da sie aus Eis und Gestein bestehen. Solange sie sich nicht in Sonnennähe befinden, werden sie Kometenkerne genannt und bleiben unseren Blicken verborgen. Erst durch die Hitze der Sonne werden sie sichtbar, die das Eis zum Schmelzen bringt und Gase freisetzt. Gleichzeitig werden Gesteinsbrocken aus dem Himmelskörper gerissen. Der Komet hinterlässt also nicht nur einen sondern gleich zwei Schweife: einen aus Staubteilchen und einen aus Wasserdampf.

 

Leonard

 

Komet Leonard funkelt in Erdnähe
© Getty Images
× Komet Leonard funkelt in Erdnähe

Komet Leonard C/2021 A1 Über dem Himmel Thailands am 4. Dezember 2021. 

 

Leonard verläuft auf einer Bahn zwischen Erde und Sonne und rast mit 25.000 Kilometern pro Stunde in nur 35 Millionen Kilometern Entfernung an uns vorbei. Infolge seiner Vorwärtsstreuung aus Staub und Dampf und bei klaren Wetterverhältnissen könnte er entsprechend hell genug strahlen, um mit bloßem Auge erkennbar zu sein.

 

Den Weihnachtskometen auf seinem Weg beobachten

 

Ab Monatsmitte wird Leonard hoffentlich auch am Abendhimmel zu sehen sein. Am 18. Dezember etwa zieht er in nur 4,2 Millionen Kilometer Entfernung an der Venus vorbei. Wenn der Kontrast mit der Abenddämmerung stark genug ausfällt, ist er gegen 17 Uhr im Südwesten an der Horizontlinie als diffuser Lichtpunkt mit Schweif erkennbar – unterhalb der hell leuchtenden Venus. Allerdings ist das Verhalten von Kometen oftmals sehr launisch und daher schwer vorhersagbar, man darf also gespannt sein wie lange der diesjährige Weihnachtskomet an unserem Firmament schimmern wird.

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