Verdammnis

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Nach "Verblendung" im Vorjahr kommt am 4. Februar nun der zweite Teil von Stieg Larssons "Millenniums-Trilogie" in die Kinos: "Verdammnis". Journalist Mikael Blomkvist und die Hackerin Lisbeth Salander kommen einfach nicht zur Ruhe.

Ein Nachwuchs-Journalist bietet dem mittlerweile berühmten Mikael Blomkvist für sein Magazin "Millennium" eine hochbrisante Story an: Verdiente Amts- und Würdenträger vergehen sich seit Jahren an jungen russischen Frauen, die gewaltsam ins Land gebracht und zur Prostitution gezwungen werden. Seit seiner Aufdeckerstory eines Wirtschaftsskandals ist Blomkvist ein Star, und das wurde er nur mit Hilfe der skurrilen Hacker-Meisterin Salander, gespielt von Noomi Ropace. Im zweiten Teil begegnen sich die beiden allerdings zunächst nicht direkt. Doch beide müssen sich erneut mit einem Albtraum auseinandersetzen. Lisbeth Salander, weil sie sich den tiefsten Abgründen ihrer eigenen Vergangenheit stellen muss und dabei auf einen Widersacher trifft, dem sie nicht zum ersten Mal in ihrem Leben begegnet. Mikael Blomkvist, weil er sich in seinen schlimmsten Vorstellungen nicht hätte ausmalen können, welche Geschehnisse Lisbeth zu der gemacht haben, die sie ist. Unabhängig voneinander recherchieren sie in "Verdammnis" an der heiklen Story über russische Prostituierte.

Diesmal gerät Lisbeth Salander sogar unter Mordverdacht. Im Gegensatz zur Hackerin, die auch vor illegalen Methoden nicht zurückschreckt, um die Wahrheit ans Licht zu bringen, ist der Journalist Mikael Blomkvist ein Mann mit hohen moralischen Werten.  Eine mediale und polizeiliche Hetzjagd auf sie beginnt. Doch Lisbeth taucht unter. Nur Mikael Blomkvist glaubt an ihre Unschuld und macht sich auf die Suche nach ihr und der Wahrheit.

Während im Buch die beiden zumindest immer indirekt in Kontakt stehen, haben sie im Film keine Berührungspunkte bis kurz vor dem Ende. Während die erste Verfilmung den Zuseher von Anfang bis Ende fesselt, verrät "Verdammnis" Details zu früh oder lässt zu viele weg, so dass einige Spannung verloren geht.

Brillant wie immer ist allerdings Noomi Rapace als Lisbeth Salander: Für die meisten Fans der teils ziemlich brutalen Krimi-Serie ist sie die Lieblingsfigur: klein, zierlich, sozial gehemmt, und doch für Verbrechersyndikate,  Geheimdienste, gewalttätige Väter und andere Männer mit finsteren Absichten eine ernst zu nehmende Gefahr. Buchautor Stieg Larsson konnte bis kurz vor seinem Tod drei Kriminalromane um den Journalisten Mikael Blomkvist und Lisbeth Salander fertigstellen. Geplant war ursprünglich eine zehnteilige Serie. Stieg Larsson starb 2004 mit nur 50 Jahren an den Folgen eines Herzinfarktes.

Die drei Romane der sogenannten "Millenium-Trilogie" wurden mit weltweit bislang 15 Millionen verkauften Exemplaren zu einem internationalen Erfolg. Allein in Schweden wurden bereits 3,5 Millionen Exemplare verkauft. Alle drei Teile sind bereits abgedreht, im Juni 2010 soll laut Verleih Polyfilm der bisher letzte Teil "Vergebung" in Österreichs Kinos kommen.

(von Tiziana Aricò)

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