Verblendung

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In dem atemberaubenden Thriller enthüllt ein Journalist zusammen mit einer Hackerin ein dunkles Geheimnis um Korruption, Mord, Inzest und Schatten der Nazi-Zeit. Niels Arden Oplevs "Verblendung" ist die Verfilmung des gleichnamigen ersten Romans der "Millennium-Trilogie" von dem verstorbenen schwedischen Autor Stieg Larsson.

Harriet Vanger verschwindet spurlos während eines Familienfestes. Ihr Fall ist auch Jahrzehnte später ungeklärt. Mittlerweile 82 Jahre alt, lässt Henrik Vanger (Sven-Bertil Taube) das Schicksal seiner Nichte keine Ruhe. So beauftragt er den Journalisten Mikael Blomkvist (Michael Nyqvist) mit einer aufwendigen Recherche zu dem mysteriösen Verschwinden. Gemeinsam mit der kompromisslosen Hackerin Lisbeth Salander (Noomi Rapace) stößt Blomkvist auf erste Spuren. Schon bald tauchen die beiden immer tiefer in die dunkle Geschichte der einflussreichen Industriellenfamilie Vanger ein.

Die Literaturvorlage ist das erste Werk einer Krimi-Trilogie, die weltweit schon 15 Millionen Mal verkauft wurde. Ihr Autor erlebte den erstaunlichen Erfolg der nicht vollendeten Romanreihe, die von ihm auf zehn Bücher angelegt war, nicht mehr. Noch vor der Veröffentlichung des ersten Bandes starb Larsson 2004 im Alter von 50 Jahren an den Folgen eines Herzinfarktes.

Das Geflecht an fast durchgängig verdächtigen Familienangehörigen bedurfte im Roman des Abdrucks eines Stammbaums, damit der Leser nicht den Überblick verliert. Doch Regisseur Niels Arden Oplev, dessen bewegendes Drama "Worlds Apart" über eine junge Zeugin Jehovas 2008 bei der Berlinale lief, gelingt ein cineastisches Bravourstück: Er bringt die 704 Seiten dicke Buchvorlage gekürzt und verdichtet auf die Leinwand, ohne dass der erzählerische Sog und die Düsterkeit der Geschichte allzu stark an Wirkung verliert.

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