Tulpan

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In seiner vielfach preisgekrönten Komödie "Tulpan" um einen unglücklichen, kasachischen Schafhirten lässt Regisseur Sergey Dvortsevoy die Grenzen zwischen Fiktion und Dokumentation verschwimmen und entzieht sich sämtlichen Klischees des World Cinema.

Der junge Mann Asa hat erst kürzlich seinen Militärdienst als Matrose beendet und ist in die kasachische Steppe zurückgekehrt, um Schafhirte zu werden. Doch um seine eigene Herde führen zu dürfen, muss er jedoch erst heiraten, so verlangt es die Tradition. Die einzige Frau, die in Frage kommt, ist die schöne Tulpan, die jedoch kein Interesse an ihm hat. Weder seine zwei Orden noch sein unbeholfener Charme können sie beeindrucken. Denn sie hat nur Asas Segelohren im Blick und die sind Grund genug, ihn zu verschmähen. Asa ist unendlich traurig. Ohne eine Heirat bekommt er keine Herde und ist dazu verurteilt, weiterhin mit seinem unwirschen Schwager, seiner Schwester, deren Kindern und seinem besten Freund Boni ein eintöniges Hirtenleben zu führen. Hinzu kommt das Problem, dass er äußerst ungeschickt im Umgang mit Schafen ist. Doch Asa nimmt den Kampf mit seinen Ohren, seinem Schwager und den Schafen auf.

Regisseur Sergey Dvortsevoy hat mit "Tulpan" einen herzerwärmenden Film im Dokumentarstil geschaffen, in dem er die Suche nach der verwandten Seele und den Platz des Menschen in der Gesellschaft thematisiert. Tulpan wurde mit etlichen Preisen überhäuft, u.a. wurde er 2008 in Cannes in der Reihe "Un certain regard" in der Kategorie "Bester Film" prämiert.

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