The Cove - Die Bucht

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In seiner erschütternden Dokumentation "The Cove - Die Bucht" führt der amerikanische Taucher und Unterwasser-Fotograf Louie Psihoyos der Weltöffentlichkeit das gnadenlose Delfinmassaker vor Augen, das in Japan jeden Herbst wieder praktiziert wird.

In der kleinen japanischen Stadt Taiji ist die Jagdsaison eröffnet: Mit monotonen metallischen Klängen treiben die Fischer Hunderte von Delfinen in eine enge Bucht. Dort gibt es für die intelligenten Meeressäuger kein Entrinnen mehr. Nachdem die Tiertrainer die besten Exemplare für ihre Delfinarien ausgewählt haben, beginnt ein grausames Massaker: Mit spitzen Speeren und Messern stechen die Männer im seichten Wasser solange auf die verängstigten Tiere ein, bis diese qualvoll verenden.  

Um das dunkle Geheimnis ans Licht zu bringen, das sich in dieser abgelegenen Bucht verbirgt, musste die kleine Crew heimlich auf das abgeriegelte Gelände gelangen. Für diese Geheimoperation trommelte Psihoyos in seinem Freundeskreis ein Team zusammen. Eine Tauchweltmeisterin installierte in der Bucht die Unterwasserkameras- und -mikrofone, während unbemannte Drohnen Luftbilder einfingen und eine militärfähige Wärmebildkamera die Nachtaufnahmen aufzeichnete. Ein befreundeter Trickspezialist aus George Lucas Effektschmiede Industrial Light & Magic entwarf künstliche Felsbrocken, in denen das Team die Videokameras versteckte.

In "Die Bucht" erlebt der Zuschauer diese gewagte Aktion wie in einem Thriller hautnah mit. Zugleich wirft dieser aufrüttelnde Dokumentarfilm nicht nur zahlreiche Fragen zur Delfinjagd, sondern auch zu Themen wie Ernährung, Ökologie, Politik und Verantwortung auf. Aufgrund des internationalen Drucks, den dieser vielfach preisgekrönte Film ausgelöst hat, ist inzwischen zumindest in Taiji die Delfinjagd verboten worden. Psihoyo will weiter dafür kämpfen. "Mein Film zeigt nur die Disney-Vision von dem, was in der Bucht passiert", sagt der Regisseur. Beim Schnitt haben wir uns an der Duschszene aus Alfreds Hitchcocks Psycho orientiert. "Denn die Bilder, die ich mir ansehen musste, waren so schrecklich, dass ich sie niemandem zumuten konnte".

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