Mitte Ende August

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Eigentlich sollten es die schönsten Wochen des Jahres werden. Hanna und Thomas sind verliebt wie am ersten Tag und haben gerade ein Landhaus erworben. Als aber Thomas Bruder und Hannas Patenkind Augustine vorbeikommen, wird die Beziehung des Paares auf eine harte Probe gestellt. Sebastian Schipper zeigt ein dramatisches Beziehungsporträt frei nach Goethes "Wahlverwandtschaften".

Thomas und Hanna passen eigentlich nicht wirklich zueinander. Umso plausibler erscheint es, dass Hanna sich zu dem zuverlässigen Bruder Thomas', der gerade von seiner Frau verlassen wurde, hingezogen fühlt. Thomas selbst hingegen kann der jungen Augustine nicht widerstehen. Diese wandelt zwischen jugendlicher Unschuld und Berechnung, mit der sie den Freund ihrer Tante verführen möchte. Für die Viererkonstellation beginnt eine Zeit, in der Liebe, Loyalität und Respekt bis an die Grenzen ausgelotet wird.

Anders als bei Goethe endet das Beziehungsdrama Schippers nicht in einer Tragödie, sondern nimmt ein versöhnliches Ende. Dies passt auch besser zu dem Drehbuchautoren und Regisseur ("Ein Freund von mir"), der für seine stillen Töne und seine Beobachtungsgabe bekannt ist. "Mitte Ende August" wurde beim 5. Festival des deutschen Films mit einer "Besonderen Auszeichnung" geehrt.

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