Warum werden Kriege mit Waffen ausgetragen? Wäre es nicht schöner, den Feind einfach mit Liebe zu überhäufen? Was wie eine absurde Utopie klingt, veranschaulicht Grant Heslov in seinem Regiedebüt "Männer, die auf Ziegen starren", in dem sich George Clooney und Jeff Bridges in Hippie-Kriegsführung üben. Die Militärsatire basiert auf dem gleichnamigen Sachbuch des britischen Journalisten Jon Ronson.
Im Film stößt Kleinstadtreporter Bob Wilton (Ewan McGregor) durch Lyn Cassady (Clooney) auf die schier unfassbare Story: In der US-Armee existiert eine geheime Hippie-Spezialeinheit. Statt mit Waffen trainieren die selbsternannten Jedis übersinnliche Fähigkeiten. Dazu zählen Disziplinen wie durch die Wände gehen, mit verbundenen Augen das Auto lenken (als guter Psychosoldat sollte man den Weg erahnen) oder der titelgebenden Aufgabe frönen: So lange auf eine Ziege starren, bis sie umfällt - schließlich könnte das im waffenlosen Krieg nützlich sein. Unter Anleitung von Hippie-Soldaten Bill Django (Bridges) experimentieren sie auch mit bewusstseinserweiternden Drogen. Doch Djangos übersinnliche Kräfte wecken den Neid seines Kameraden Larry Hooper (Kevin Spacey). Nach einer geschickt eingefädelten Intrige verschwindet Bill spurlos. Auf der Suche nach ihrem Guru begeben sich Lyn und Bob auf einen Trip durch die Wüste.
Die Geschichte, die Journalist Ronson in seinem Werk thematisiert und Grant Heslov als Vorlage für seinen Film verwendete, basiert auf Tatsachen: Das US-Militär finanzierte jahrelang tatsächlich eben solche Geheimexperimente, um übersinnliche Wahrnehmung als Kriegsstrategie einsetzen zu können. "Männer, die auf Ziegen starren" erinnert wegen seiner überzeichneten Charaktere an Filme der Coen-Brüder (etwa "No Country for Old Men") und Militärsatiren wie "M.A.S.H.". Auch wenn die Farce immer wieder ins allzu Klamaukige abdriftet und sich damit begnügt, zahlreiche Slapstick-Einlagen aneinanderzureihen, wertet die brillante und komödiantische Darstellung von George Clooney und Jeff Bridges als "Jediritter" den Film um einiges auf.