La Teta Asustada - Milk of Sorrow

Teilen

Regisseurin Claudia Llosa erzählt in der peruanisch-spanischen Koproduktion "Milk of Sorrow" von einer jungen Frau, die an den Folgen des Jahre zurück liegenden Terrorsystems in Peru leidet. Der Andenstaat hatte dieses Jahr zum ersten Mal am Berlinale-Wettbewerb teilgenommen und gewann auf Anhieb den Goldenen Bären.

Nach einem alten peruanischen Mythos übertragen Mütter, die einst Leid und Schmerz erfahren haben, die Krankheit der Angst auf ihre Töchter. Das Erbe ihrer Mutter lässt auch Fausta (Magaly Solier) nicht vergessen, was ihrer nahen Verwandten damals zugestoßen ist. Es war geschehen, als die linke Terrororganisation Sendero Luminoso Peru in Angst und Schrecken versetzte und Vergewaltigungen als Mittel ihres Kampfes einsetzte.

Als Faustas Mutter plötzlich stirbt, ist die junge Frau gezwungen, ihr Leben alleine zu meistern. Ihr Onkel stellt ihr ein Ultimatum: Bis zur Hochzeit ihrer Cousine Maxima muss Fausta die Verstorbene beerdigt haben. Fausta nimmt in Lima eine Stelle als Hausmädchen bei einer Pianistin an, um das Begräbnis bezahlen zu können.

Als die Pianistin eines Tages Faustas Gesängen lauscht, bietet sie ihr einen Handel an: Für jedes Lied soll Fausta eine Perle von einer Halskette bekommen, mit denen sie die Beerdigung ihrer Mutter abbezahlen kann. Doch hat die Pianistin keineswegs vor, sie für ihr Singen zu bezahlen; vielmehr ist Fausta in ihren Augen eine Inspirations- und Einnahmequelle, deren Zweck schnell erfüllt ist. Als Fausta die Perlen verweigert werden, entwickelt diese Stärke und kehrt auf das Anwesen zurück, um das zu fordern, was ihr zusteht.

Die 32-jährige Regisseurin Claudia Llosa, eine Nichte des peruanischen Dichter Mario Vargas Llosa, zeigt in ihrem Film überzeugend die Wandlung einer von Furcht dominierten jungen Frau, die aus Angst vor den bösen Geistern auf der Straße stets an Wänden und Mauern entlangläuft, zuletzt aber über die weiten Dünen dem Meer zugeht. Llose hat mit "Milk of Sorrow" einen respektablen Film geschaffen, das nachdenklich machende Porträt einer schwermütigen Frau und die in sich stimmige Beschreibung eines Ausschnitts des peruanischen Alltags.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.