Friendship!

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Berlin 1989, die Mauer ist gefallen, Deutschland feiert. Zwei Jungs aus dem Osten starten in ein großes Abenteuer. "Ich will die "Golden Gate Bridge" sehen", verkündet Veit (Friedrich Mücke) seinem Kumpel Tom (Matthias Schweighöfer), und kurze Zeit später stehen die beiden Greenhorns bereits in New York neben Mülltonnen auf der Straße. Mit exakt 55 Dollar Begrüßungsgeld in der Tasche.

Veit muss unbedingt weiter nach San Francisco, weil er dort seinen Vater vermutet, den er seit über zehn Jahren nicht mehr gesehen hat. Bis die beiden Ostdeutschen allerdings im "Sunshine State" Kalifornien eintrudeln, lernen sie nicht zuletzt die Schattenseiten des "American Dreams" kennen.

Die beiden Ossis outen sich bereits beim Zoll als Kommunisten und werden prompt verhaftet. Später düsen sie als "Easy Rider" mit einer Horde wilder Burschen über den Highway, lernen puritanische Hinterwäldler kennen oder verkaufen selbst angemalte Steine als Souvenirs von der Berliner Mauer. Der Humor-Höhepunkt ist definitiv erreicht, als Tom und Veit aus Geldnot in einer Schwulenbar als russische Soldaten verkleidet unter dem Johlen des Publikums einen Strip hinlegen. Dazu läuft dann die DDR-Hymne "Auferstanden aus Ruinen".

Markus Gollers kurzweilige, aber arg einfältige Komödie "Friendship!" führt schnurstracks und ohne Subtilitäten vom sozialistischen Regen in die neokapitalistische Traufe. Dabei lässt der in den USA lebende Regisseur, der in den letzten Jahren vor allem Werbefilme gedreht hat, kein Klischee über den Clash der Kulturen aus.

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