Ein russischer Sommer

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Michael Hoffman ("Ein Sommernachtstraum") hat mit "Ein russischer Sommer", basierend auf dem Roman "Tolstojs letztes Jahr" von Jay Parini, einen Film über das letzte Lebensjahr des russischen Schriftstellers Leo Tolstoi geschaffen. In den tragenden Rollen sind Oscarpreisträgerin Helen Mirren, Christopher Plummer, James McAvoy sowie Paul Giamatti zu sehen.

Das malerische Landgut Jasnaja Poljana im Jahre 1910: Sofia ist entsetzt, da Tolstois engster Vertrauter Tschertkow (Giamatti) ihren geliebten Mann davon überzeugt hat, sein Werk "Krieg und Frieden", das sie persönlich sechsmal abschrieb, dem russischen Volk statt der eigenen Frau und den 13 Kindern zu vermachen. So nimmt sie den Kampf um ihr gutes Recht auf - doch an den Idealen ihres Mannes ist nicht zu rütteln. Je mehr Wut in Sofia aufsteigt, desto leichter wird es für Tschertkow, Tolstoi von der Richtigkeit seiner Entscheidung zu überzeugen. Genau zwischen die Fronten gerät Walentin (McAvoy) Tolstois junger Sekretär. Als glühender Verehrer bewundert er vor allem Tolstois Ansichten über die bedingungslose Liebe - auch wenn sich seine eigenen Erfahrungen in Grenzen halten. Ganz im Gegensatz zur schönen Lehrerin Mascha (Kerry Condon), die ihm mit ihren ganz und gar nicht unschuldigen Äußerungen immer mehr den Kopf verdreht.

Schön wie ein Gemälde wirkt jede Szene des kultivierten Films, wunderbar ausdrucksstark und differenziert agieren seine Darsteller. Und überaus gelungen ist das Plädoyer der Geschichte für Liebe verstanden als Sinnlichkeit, Humor und Verständnis für menschliche Inkonsequenz.Das glänzend gespielte Werk ist mit fünf Nominierungen einer der Favoriten der begehrten Independent Spirit Awards, die am 5. März - traditionell kurz vor der Oscar-Verleihung - in Los Angeles vergeben werden.

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