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Unkonventioneller als ein Mann mit halb so alter Freundin ist auch heute noch eine Frau mit einem blutjungen Liebhaber, der ihr Sohn sein könnte. Stephen Frears ("The Queen") hat in seinem neuen Film "Cheri" nach einem Roman der Schriftstellerin Colette dieses Szenario Anfang des 20. Jahrhunderts inszeniert. Der Film mit Michelle Pfeiffer in der Hauptrolle lief auf der Berlinale im Wettbewerb.

Pfeiffer spielt die schöne Lea, eine ehemalige Kurtisane, die sich mittlerweile ein angenehmes Leben leisten kann und sich aus dem Gewerbe zurückgezogen hat. Im Paris der Jahrhundertwende lebt sie in unbeschreiblichem Luxus. Auf Wunsch ihrer ehemaligen Kollegin und Rivalin Peloux (Kathy Bates) soll Lea deren hübschen, verwöhnten Sohn Chéri (Rupert Friend) zum Mann machen und ihn in die Geheimnisse der Liebe einweihen. Lea sagt zu - und was als spielerischer Flirt beginnt, wird zu einer leidenschaftlichen Liebe. Nach sechs Jahren soll "Cheri" eine junge, schöne Frau seines Alters heiraten. Es ist der Zeitpunkt, an dem das Drama beginnt, bei dem es nur Verlierer geben kann.

Der Film basiert auf dem Roman "Cheri" von Sidonie-Gabrielle Colette (meist nur als Colette bekannt), einer französischen Schriftstellerin, Varietékünstlerin und Journalistin. Sie ließ "Cheri" im Paris Anfang des 20 Jahrhunderts spielen. Zu diesem Zeitpunkt war Paris das mondäne Zentrum der Welt, und das Etablissement Maxim war Mittelpunkt der Dekadenz. Und natürlich stehen die Frauen im Mittelpunkt: "Wissen Sie, ich bin auch im echten Leben von Frauen umgeben, vielleicht mache ich es deshalb", kokettierte Frears bei der Pressekonferenz in Berlin. Und die erneute Zusammenarbeit mit Michelle Pfeiffer musste er nicht lange begründen: "Sie ist einfach wunderschön."

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