Birdwatchers - Das Land der roten Menschen

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In seinem Drama "Birdwatchers" nimmt der italienische Filmemacher Marco Bechis den Zuschauer mit auf eine außergewöhnliche Reise ins Innere des Regenwaldes und verschafft auch Einblicke in die Ungerechtigkeiten, denen die in der Region ansässigen Indios auch in der heutigen Zeit noch ausgesetzt sind.  

Die weißen Großgrundbesitzer im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul führen ein Leben in Reichtum. Der Anbau von genmanipulierten Pflanzen ist nicht die einzige Einnahmequelle, denn es werden auch "Birdwatching"-Touren für Touristen angeboten. Die Guarani-Kaiowa Indianer, die für diese Touren engagiert werden, fristen dagegen ihr Dasein in ihren Reservaten abseits der fruchtbaren Plantagen, vertrieben von ihrem Land. Nach dem Selbstmord einer jungen Frau ist Nadio davon überzeugt, dass sein Stamm das Reservat verlassen und sich an einem Ort niederlassen muss, der einst von seinen Ahnen besiedelt wurde. Doch das Gebiet gehört heute dem Großgrundbesitzer Lucas Moreira, der versucht, die unliebsamen Indios mit allen Mitteln zu vertreiben. Doch gibt es auch Momente der Annäherung: Zwischen Maria, der Tochter des Großgrundbesitzers und Osvaldo, dem Nachfolger des Schamanen, entsteht eine große Liebe.

Mit "Birdwatchers" ist Regisseur Marco Bechis ein atmosphärisch dichtes Werk gelungen. Gleichwohl ist der Film ein politisches Statement. Bechi hat die Ureinwohner Brasiliens nicht zu Statisten, sondern zu Hauptdarstellern ihrer eigenen Geschichte gemacht. Der Film lief 2008 bei den Filmfestspielen von Cannes, im selben Jahr wurde der Film mit dem UNESCO-Preis in Venedig ausgezeichnet.

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