Regiepreis für Pejos "Kameramörder"-Verfilmung

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Die Verfilmung des Romans "Der Kameramörder" von Thomas Glavinic ist bei ihrer Uraufführung in Budapest gefeiert worden. Bei der Ungarischen Filmwoche erhielt der österreichische Filmemacher Robert A. Pejo am Montagabend (8.2.) den Preis für die beste Regie, wie die Produktionsfirma Lotus Film am heutigen Dienstag der APA mitteilte.

Die österreichisch-ungarisch-schweizerische Koproduktion mit u.a. Andreas Lust und Ursina Lardi wird am 16. März die Diagonale, das Festival des österreichischen Films, in Graz eröffnen. Der Film "Der Kameramörder" zeigt zwei Paare, die ein paar Tage am Neusiedlersee verbringen. Die ruhige Idylle wird durch ein plötzlich auftauchendes Video gestört, in dem Kinder in der Nähe des Hauses gequält werden. Schritt für Schritt verändert sich dann die Welt der vier Personen, immer mehr zeigt sich, wie brüchig die Fassaden sind. "Der Film konfrontiert uns auch mit der Frage, wie unser eigenes Medienverhalten aussieht", meinte Diagonale-Intendantin Barbara Pichler.

Die anfängliche Skepsis vor der ersten Roman-Verfilmung ist beim österreichischen Autor Glavinic nach der Uraufführung von Robert A. Pejos Verfilmung des "Kameramörders" gewichen. "Es ist sehr erfreulich, wie die Leute in den Sitzen kleben und diesem Film gebannt folgen", sagte Glavinic am heutigen Dienstag der APA, nachdem die Literaturadaption prämiert wurde. "Und ich freue mich extrem für Robert", lobte Glavinic den Regisseur, "er hat da ganz tolle Arbeit geleistet."

Während der Dreharbeiten sei er nur einmal ans Set gefahren, sagte der 37-Jährige. "Das war aufschlussreich, aber ich wollte dort niemandem auf die Nerven gehen." Beeindruckt zeigte sich Glavinic jedoch von Pejo, der etwa sechs Sprachen spreche und beim Dreh als großer Kommunikator aufgetreten sei. "Eine Literaturverfilmung ist in gewisser Weise mit einer Übersetzung in eine andere Sprache zu vergleichen" - und dass dies bei "Der Kameramörder" so gut gelungen sei, sei nicht zuletzt den Fähigkeiten Pejos zu verdanken.

Ab März sollen Glavinic zufolge die Dreharbeiten zur Verfilmung seines Erfolgsromans "Wie man leben soll" in der Produktion der DOR-Film beginnen. Regisseur David Schalko verfasste gemeinsam mit Thomas Maurer das Drehbuch. Und Schalko wird auch bei einer weiteren Glavinic-Verfilmung für Drehbuch und Regie sorgen: "Das Leben der Wünsche", der jüngste Roman des Autors, wird unter der Leitung der Firma Superfilm adaptiert. Glavinic gelassen: "Ich bin einigermaßen zuversichtlich, dass ich noch einige meiner Bücher auf der Leinwand sehen werde."

INFO: http://www.lotus-film.at

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