Oscar: Cameron und Bigelow im Rennen um Regiepreis

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Wären die Beiden noch verheiratet, könnten möglicherweise ganz schön die Fetzen fliegen. So betonen die Ex-Ehepartner James Cameron und Kathryn Bigelow nur stets, wie stolz sie auf den jeweils anderen sind.

Beide Filmemacher sind im Oscar-Rennen nicht nur für den besten Film, sondern auch für die beste Regie nominiert. Wer das Rennen machen wird, ist recht offen - und auch Quentin Tarantino hat da wohl noch ein Wörtchen mitzureden. Sicher ist nur die Außenseiterrolle von Lee Daniels noch Jason Reitman.

James Cameron ließ sich mehr als ein Jahrzehnt Zeit, bevor er nach seinem Welterfolg "Titanic" sein außerirdisches 3D-Spektakel "Avatar" verwirklichte. Dass er mit den von den Menschen bedrohten blauhäutigen Wesen vom Planeten Pandora aber alle Rekorde sprengen würde, war in dieser Form nicht abzusehen. Immerhin elf Oscars erhielt er einst für sein Schiffsuntergangsdrama, darunter auch jener für die beste Regie - ob ihm ein ähnlicher Erfolg mit "Avatar" wieder gelingt, bleibt abzuwarten.

Als härteste Konkurrentin stellte sich zuletzt ausgerechnet seine Ex-Frau heraus, die mit "The Hurt Locker - Tödliches Kommando" einen rasanten und intensiven Kriegsfilm schuf. Bigelows schweißtreibende Genre-Arbeit über ein US-Bombenräumkommando bedeutete für die Regisseurin nicht nur ein grandioses Comeback, sondern auch die realistische Chance auf den ersten Regie-Oscar für eine Frau.

Geht es nach den Prognosen und der bisherigen Preissaison, könnte auch Quentin Tarantino mit "Inglourious Basterds" Chancen auf den Regie-Oscar haben. Der einstige Renegat ist mittlerweile zum anerkannten Hollywood-Regisseur aufgestiegen, seine Weltkriegs-Groteske hat zwar für zwiespältige Reaktionen gesorgt, aber auch einmal mehr die postmoderne Kino-Leidenschaft des Amerikaners untermauert.

Bleiben in dieser Kategorie noch Lee Daniels und Jason Reitman übrig. Daniels hat beim Sozialdrama "Precious" über eine misshandelte Jugendliche vor allem mit der Inszenierung seiner Haupt- und Nebendarstellerinnen Gabourey Sidibe und Mo'nique geglänzt. Und Shooting-Star Reitman schickte George Clooney in "Up In The Air" durch den Himmel, um ihn dann wieder hart auf dem Boden der Realität landen zu lassen. Obwohl beide bei kürzlich vergebenen Auszeichnungen stets mitnominiert waren, gingen die Regiepreise zuletzt immer an Cameron, Bigelow oder Tarantino.

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