"Gandalf" verzaubert San Sebastian

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Der britische Schauspieler Sir Ian McKellen ist am Mittwochabend (23.9.) auf dem 57. Internationalen Filmfestival von San Sebastian mit dem Donostia-Preis für seine Filmkarriere ausgezeichnet worden. Weltberühmt wurde der heute 70-jährige Brite vor allem durch seine letzten Rollen als "Gandalf" in Peter Jacksons Triologie "Herr der Ringe" und als Bösewicht "Magneto" in den "X-Men"-Filmen.

Zurückblicken kann McKellen allerdings auf eine lange Schauspielkarriere mit über 40 Auszeichnungen. Unter anderem erhielt er 2006 auf der Berlinale den "Goldenen Ehrenbären" für sein Lebenswerk und wurde ein Jahr später von der englischen Königin Elizabeth II. zum Mitglied des "Order of the Companions of Honour" ernannt.

"Eigentlich mag ich diese Auszeichnung nicht. Vor allem nicht, wenn sie uns Schauspieler untereinander vergleichen. Aber bei diesem Preis ist es etwas anderes. Er zeichnet meine gesamte Karriere aus und darüber freue ich mich", sagte ein sichtlich bewegter Ian McKellen, der sich gleich zu Beginn die Sympathie des baskischen Publikums eroberte, indem er eine Boina, die typisch baskische Kopfbedeckung trug. "Einige Schauspieler suchen nach Erfolg und Ruhm. Ich versuche, einfach immer besser zu werden und verspreche nach San Sebastian zurück zu kommen", so McKellen weiter.

Bereits seit 1961 steht der begeisterte Shakespeare-Fan und bekannte Aktivist für die Rechte von Homosexuellen auf der Bühne. Die Aufnahme in die Royal Shakespeare Company bestätigte seinen Ruf als einen der anerkanntesten britischen Theaterschauspieler überhaupt. Seine Begeisterung für Shakespeare brachte ihm 1984 sogar eine One-Man-Show im britischen Fernsehen ein. Der 1939 in Burnley bei Lancester geborene McKellen brachte in den 80er Jahren auch "Hamlet", "MacBeth" und "Edward II." auf die Leinwand, ging später an den Broadway und erhielt den begehrten Tony-Award.

Danach widmete er sich immer mehr dem Film und glänzte in Streifen wie John Schlesingers Landkomödie "Cold Comfort Farm (1995), Bryan Singers "Die üblichen Verdächtigen", "Der Musterschüler" oder Bill Condons "Gods and Monsters". 2006 war er auch im "Da Vinci Code - Das Sakrileg" zu sehen. Wie an seiner Filmkarriere abzulesen ist, legt sich Ian McKellen nicht auf einen Rollentypus fest. "Für mich ist es wichtig, immer wieder neue Rollen spielen zu können. Wichtig ist, sie fordern mir etwas ab", sagte der "Gandalf"-Darsteller in San Sebastian.

Das er vor allem für die jüngeren Generationen als "Gandalf" in den Filmgeschichte eingehen wird, stört ihn keinesfalls. "Das freut mich sogar, dass man mich als weisen und guten Zauberer in Erinnerung behält. Eine tolle Rolle", so McKellen, der für seine Darstellung des "Gandalf" im ersten Teil der Triologie 2002 auch als bester Nebendarsteller für einen Oscar nominiert war. Demnächst wird der Brite auch wieder in diese Rolle schlüpfen, und zwar im Streifen "Der kleine Hobbit".

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