Filmmuseum: Filmschau zur Commedia all'italiana

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Die ausführliche Filmschau zu Charlie Chaplin im Österreichischen Filmmuseum geht heute zu Ende, der gesellschaftskritischen Komödie bleibt das Haus aber auch im Jänner treu: Ab Freitag (7.1.) widmet sich eine neue Retrospektive der populären Commedia all'italiana der 1950er, 60er und 70er Jahre, einem "Synonym für die virtuoseste und beißendste Form sozialkritischer Unterhaltung".

Im Mittelpunkt der bis 8. Februar laufenden Reihe steht mit dem Regisseur Dino Risi ein "modernes, sardonisches Genie des abgründigen Lachens", wie es in einer Aussendung heißt. Das Filmmuseum versteht die Retrospektive als Fortsetzung und Vertiefung der intensiven Beschäftigung mit dem italienischen Kino der 60er Jahre. Nach dem Neorealismus, der für Risi mit der Zeit zum "Manierismus" geworden ist, sei die Aufgabe gewesen, die Realität zu erklären, also "Illusionen zu vertreiben, Mythen zu entzaubern und Ideologien aufspießen": den Kult um die Familie und die Kirche, die Verfilzung von Politik, Wirtschaft und Verbrechen, den Selbstbetrug rund um den Krieg und die Verharmlosungen der faschistischen Vergangenheit.

Die Schau beinhaltet Werke von Mario Monicelli, Vittorio De Sica, Alberto Lattuada oder Ettore Scola und verweist auch auf die Ausläufer im US-Kino, etwa bei Robert Altman. Auf der Leinwand gibt es dabei ein Wiedersehen mit großen Darstellern wie Vittorio Gassman, Alberto Sordi, Nino Manfredi, Ugo Tognazzi oder Marcello Mastroianni. Diese wandelten gerne "auf einem doppelten Boden der Täuschung und Intrige", wie das Filmmuseum schreibt. "Zugleich bringt ihr Spiel das Typische bestimmter sozialer Masken und regionaler Besonderheiten zum Ausdruck."

INFO: http://www.filmmuseum.at

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